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180. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

26. - 27.01.2018, Düsseldorf

T-Zell-Phänotypisierung bei Uveitis im Kindesalter

Meeting Abstract

  • K. Walscheid - Münster; Klinik für pädiatrische Rheumatologie und Immunologie, Universitätsklinikum Münster; Essen
  • L. Neekamp - Klinik für pädiatrische Rheumatologie und Immunologie, Universitätsklinikum Münster
  • A. Heiligenhaus - Münster; Essen
  • T. Weinhage - Klinik für pädiatrische Rheumatologie und Immunologie, Universitätsklinikum Münster
  • C. Heinz - Münster; Essen
  • D. Föll - Klinik für pädiatrische Rheumatologie und Immunologie, Universitätsklinikum Münster

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 180. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Düsseldorf, 26.-27.01.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18rwa059

doi: 10.3205/18rwa059, urn:nbn:de:0183-18rwa0590

Published: January 25, 2018

© 2018 Walscheid et al.
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Text

Hintergrund: Obgleich es sich bei der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) um die häufigste zugrundeliegende Systemerkrankung bei der Uveitis im Kindesalter handelt, sind die Mechanismen der Krankheitsentstehung von Gelenk- sowie Augenbeteiligung kaum bekannt. Eine autoimmunologische Genese mit Involvierung antigenspezifischer Zellen des adaptiven Immunsystems wird vermutet. Die aktuelle Studie analysiert T-Zellen des peripheren Bluts bei Kindern mit Uveitis mit und ohne Systemerkrankung.

Methoden: Es wurden Blutproben von Kindern mit JIA-assoziierter anteriorer Uveitis (JIAU; n=18), JIA ohne Augenbeteiligung (JIA; n=11), sowie idiopathischer anteriorer Uveitis ohne Systemerkrankung (IAU; n=12) analysiert und mit Daten von gesunden Kindern (Kontrollen, K; n=11) verglichen. Mittels durchflusszytometrischer Analyse wurde eine Subtypisierung von T-Zellen des peripheren Bluts vorgenommen. Die Ergebnisse wurden mit klinischen Charakteristika korreliert.

Ergebnisse: Es zeigten sich signifikante Unterschiede in der Verteilung der T-Zell-Subtypen zwischen Patientengruppen und Kontrollen. Der Anteil IFNγ-produzierender Zellen und die Th1/Th2-Ratio (p=0,03 JIAU vs K) war insbesondere bei JIAU-Patienten erhöht. In allen Patientengruppen war der Prozentsatz IL-13-exprimierender Zellen (p=0,02 JIAU vs K) sowie die quantitative Expression von IL-13 und IL-10 pro Zelle (p=0,02 für IL-13 und p=0,006 für IL-10; jeweils JIA vs K) gesteigert, die Anzahl IL-5-positiver Zellen vermindert (p=0,01 JIA vs K). Der Anteil von Th17- und Th22-Zellen war erhöht (alle p<0,05 für CD4+/IL-17+ sowie CD4+/IL17+/IL-22+ in allen Patientengruppen vs K), wohingegen sich keine signifikanten Unterschiede für regulatorische T-Zellen (Treg) zeigten. Der Anteil der CTLA-4 exprimierenden T-Zellen war gesteigert in allen Patientengruppen, der Anteil der γ/δ-T-Zellen reduziert. Bei Patienten unter Methotrexattherapie war der Anteil von Treg gesteigert, Th17- und Th22-Zellen jedoch reduziert.

Schlussfolgerung: Der Anteil der verschiedenen T-Zell-Subtypen (Th1, 2, 17, 22) und ihre potentielle Funktion (angedeutet durch die Expression regulatorischer Oberflächenmarker und pro- / antiinflammatorischer Zytokine) differiert zwischen Patienten mit Uveitis und Arthritis im Kindesalter und gesunden Kontrollen. Eine Erkrankungsspezifität zeigt sich nicht. Der Phänotyp scheint durch die Gabe einer immunmodulierenden Basistherapie, nicht aber durch Erkrankungsaktivität von Gelenk oder Auge beeinflusst zu werden.