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180. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

26. - 27.01.2018, Düsseldorf

Anwenderevaluation nach Eigenserum-Augentropfen im Zwei-Jahresverlauf (2015–2017)

Meeting Abstract

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  • L. Jürgens - Düsseldorf
  • G. Gerling - Düsseldorf
  • K. Spaniol - Düsseldorf

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 180. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Düsseldorf, 26.-27.01.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18rwa003

doi: 10.3205/18rwa003, urn:nbn:de:0183-18rwa0035

Published: January 25, 2018

© 2018 Jürgens et al.
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Hintergrund: Eigenserum-Augentropf (ESAT) sind eine Therapieoption bei schweren trockenen Augen und therapierefraktären Oberflächendefekten. Die Herstellung unterliegt vielen Regularien und bedarf einer Erlaubnis durch die Bezirksregierung. Die Zufriedenheit der Patienten mit dem Herstellungsprozess sowie dem Behandlungserfolg nach Anwendung von ESAT wurde in dieser Studie evaluiert.

Methoden: Retrospektive Aktenrecherche nach Vorderabschnittsbefund, Visus (Logmar), Fotoanalyse der Patienten, die zwischen 2015 und 2017 ESAT erhielten. Es erfolgte eine Telefonbefragung der Patienten an Hand von 10 Fragen u.a. zur Zufriedenheit mit den Abläufen bei der Herstellung, Zeitaufwand, Preisniveau, subjektiver Beschwerdelinderung und Handhabung der ESAT.

Ergebnisse: Es wurden insgesamt 36 Patientenfälle evaluiert. Bei ¾ der Fälle wurde die Herstellung nach Antrag bei der Krankenkasse übernommen. In einem Fall wurde allogenes Serum hergestellt, sonst autologes. Die Indikation waren persistierende Epitheldefekte oder schweres trockenes Auge. In der Mehrzahl der Fälle (>80%) kam es zu einer Stabilisierung des Visus und Abheilung von Oberflächendefekten. Bezüglich der Zufriedenheit mit dem organisatorischen Ablauf zeigte sich eine Zweiteilung, ein Teil der Patienten bemängelte den hohen Zeitaufwand (1 Tag Untersuchungen Augenklinik und Blutentnahme Serologie, 1 Tag Blutentnahme für ESAT Herstellung), während der andere Teil diesen nicht beanstandete. Über 80% der Patienten empfanden subjektiv eine Beschwerdelinderung. Der ESATPreis (ca. 1300€ für 6 Monate) wird von den Patienten als sehr hoch eingeschätzt.

Schlussfolgerungen: Die Anwendung von ESAT führte zu einer hohen Anwenderzufriedenheit auf Grund der subjektiven Symptomlinderung. Dieses Bild korreliert mit der Stabilisierung des klinischen Befundes. Der ESATPreis wurde als hoch eingestuft, aber im Falle einer Kostenübernahme durch die Krankenkasse toleriert. Ein Teil der Patienten beklagte den hohen zeitlichen Aufwand von zwei Tagen, der entsteht, weil die Serologie vor der ESAT Herstellung vorliegen muss. Eine Verbesserungsmöglichkeit stellt die Blutabnahme (Serologie) durch den Hausarzt dar, was mit diesem koordiniert werden müsste.