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Prospektive Evaluation des besten Hilfsmittels für Patienten mit Hornhauterkrankungen
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Published: | January 25, 2018 |
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Hintergrund: Patienten mit Hornhauterkrankungen (Dystrophien, GvHD, Verätzungen) können meistens durch chirurgische Maßnahmen kurativ therapiert werden. Einige Patienten bleiben aber trotz optimaler Therapie sehbehindert und benötigen eine krankheitsspezifische visuelle Rehabilitation. Zur Evaluation der optimalen Versorgung dieser Patienten unternahmen wir eine prospektive klinische Studie.
Methoden: Dazu wurden Patienten unser Sehbehindertenambulanz mit Sehbehinderung bei Hornhauterkrankung (Visus ≤0,3) ohne weitere okuläre Erkrankungen eingeschlossen. Diese wurden einer standardisierten ophthalmologischen Untersuchung inkl. Fotodokumentation unterzogen. Zusätzlich wurden sie mit SD-OCT und Pentacam® untersucht. Bei allen Patienten wurde nach ETDRS Protokoll der Nah- und Fernvisus erhoben und standardisiert der Vergrößerungsbedarf bestimmt. Danach wurde in randomisierter Reihenfolge die Lesegeschwindigkeit (IReST® Lesetest) mit 5 verschiedenen Hilfsmitteln geprüft. Zusätzlich wurde die Patienten mittels eines standardisierten Fragebogens zu ihren Hilfsmitteln und Alltagsmöglichkeiten befragt.
Ergebnisse: 33 Patienten konnten in die Studie eingeschlossen werden (Alter: 23-86). Davon waren 25 sehbehindert, 4 hochgradig sehbehindert (≤0,05) und 4 blind (≤0,02). Nur 6 Patienten (18%) konnten ohne Hilfsmittel den IReST Lesetest erfolgreich absolvieren. Mit dem Bildschirmlesegerät (BLG) erreichten die Patienten unabhängig vom Kontrast signifikant höhere Lesegeschwindigkeiten im Vergleich zur elektronischen Lupe und Leuchtlupe (p<0.01). Bei hochgradig sehbehinderten und blinden Patienten zeigte sich die entscheidende Bedeutung der Kontrasteinstellungen: Mit schwarzem Hintergrund waren signifikant höhere Lesegeschwindigkeiten möglich als mit weißem (p=0.02). Hiermit wurde auch die höchste subjektive Zufriedenheit erzielt. Die Auswertung der kornealen Trübung mit der Pentacam zeigte in der linearen Regression einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Grad der Trübung und dem Fernvisus (p=0.001, r=0,45).
Diskussion: Unsere Studie konnte zeigen, dass bei Patienten mit Hornhauttrübungen durch Hilfsmittel die Lesefähigkeit wieder hergestellt werden kann, sogar bei Blindheit im Sinne des Gesetzes. In Bezug auf Lesegeschwindigkeit und subjektive Zufriedenheit zeigte sich, dass Bildschirmlesegeräte mit schwarzem Hintergrund am besten für Patienten mit höherem Vergrößerungsbedarf geeignet sind. Dies ist wahrscheinlich auf die geringere Blendung der Patienten zurückzuführen.