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Technik und Strategie der adjuvanten Radiotherapie bei nAMD
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Published: | February 2, 2017 |
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Hintergrund: In der Therapie der neovaskulären altersabhängigen Makuladegeneration (nAMD) sind intravitreale VEGF-Inhibitoren die Therapie der ersten Wahl. Die Verbesserung der Prognose der AMD erfordert jedoch viele intraokulare Injektionen. Die theoretische Grundlage für eine mögliche Wirksamkeit einer optionalen Strahlentherapie bei der nAMD besteht in der Proliferationshemmung schnell wachsender Zellen und einer Hemmung angiogener Zellen.
Methode: Die mikrokollimierte 100 kV Radiotherapie ermöglicht eine nichtinvasive Bestrahlung des hinteren Augenpols. Dieses System benutzt drei 100 kV Strahlenbündel, die über die Pars plana in das Auge geführt werden und im Bereich der Makula überlappen. Der Durchmesser des an der Makula nutzbaren Feldes liegt bei ca. 5 mm. Die Patienten werden auf einem Behandlungsstuhl sitzend mit 16 Gy einmalig bestrahlt. Währenddessen ruht der Kopf in einer am Hinterkopf arretierbaren Kopfstütze mit weiteren Kontaktpunkten an Kinn und Stirn. Das Auge wird mit einer Saugkontaktlinse fixiert und über Kameraverfolgung von Reflektoren werden Bulbusbewegungen aufgezeichnet. Dieses setup setzt für einen reibungslosen Behandlungsablauf einen ausreichenden Allgemeinzustand des Patienten voraus. Anhand einer Gruppe von 10 behandelten Patienten werden diese Voraussetzungen näher erläutert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Keiner der Patienten hatte eine relevante orthopädische Symptomatik wie Schmerzen durch eine Erkrankung des skelettalen Stützapparates, eine neurologische Symptomatik wie Tremor, oder Deformitäten des Mittelgesichtes oder Lidfehlstellungen. Es waren keine Therapieabbrüche erforderlich und alle Patienten konnten im Rahmen einer Sitzung wie geplant mit 16 Gy bestrahlt werden. Nachjustierungen der Saugkontaktlinse waren nur vereinzelt notwendig und führten zu vertretbaren Verzögerungen der Behandlung im nur einstelligen Minutenbereich. Es konnte so anhand einer kleinen Gruppe gezeigt werden, dass bei gutem AZ der behandelten Patienten ein reibungsloser Bestrahlungsablauf trotz des empfindlichen setups gewährleistet ist.