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178. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

29.01. - 30.01.2016, Bonn

Etablierung des Deutschen Pilzkeratitis-Registers

Meeting Abstract

  • Mathias Roth - Düsseldorf
  • M. von Lilienfeld-Toal - Nationales Referenzzentrum für invasive Mykosen, Jena; Klinik für Innere Medizin II, Uniklinik Jena
  • C. MacKenzie - Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Düsseldorf
  • O. Kurzai - Nationales Referenzzentrum für invasive Mykosen, Jena
  • G. Geerling - Düsseldorf

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 178. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Bonn, 29.-30.01.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16rwa119

doi: 10.3205/16rwa119, urn:nbn:de:0183-16rwa1195

Published: February 1, 2016

© 2016 Roth et al.
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Hintergrund: Die mykotische Keratitis ist ein verhältnismäßig seltenes, aber sehr ernst zu nehmendes ophthalmologisches Krankheitsbild mit potenziell Visus-bedrohendem Verlauf. Die Therapie gestaltet sich oft langwierig und schwierig, in nicht wenigen Fällen ist eine operative Therapie mit Keratoplastik notwendig. Möglicherweise bedingt durch die vermehrte Verwendung weicher Kontaktlinsen ist in den letzten Jahren eine Häufigkeitszunahme dieser Erkrankung festzustellen. In Deutschland existiert bisher kein Register zur strukturierten Erfassung der Erreger und Resistenzen sowie der jeweiligen Therapie- und Krankheitsverläufe.

Methoden: Auf gemeinsame Initiative des Nationalen Referenzzentrums für invasive Mykosen in Jena (NRZMyk) und der Universitätsaugenklinik Düsseldorf hin, wurde die Gründung des deutschen Registers zur Erhebung der Pilzkeratitiden (Deutsches Pilzkeratitis-Register) initiiert. Die Strukturen der Proben- und Informationsweiterleitung im Falle einer Pilzkeratitis wurden analysiert. Im Rahmen der Sitzung der Sektion Kornea der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft wurde über die Initiierung des Registers abgestimmt.

Ergebnisse: Die Sektion Kornea stimmt der Initiierung des Registers zu, alle eingebundenen Kliniken werden das Register bei der Erhebung der mikrobiologischen und klinischen Daten unterstützen. Die notwendigen Abläufe wurden festgelegt. Im Falle einer mikrobiologisch diagnostizierten Pilzkeratitis ergeht nach Einsendung der positiven Probe im NRZMyk (hier: mikrobiologische Aufarbeitung inkl. Speziesidentifizierung, ggf. Subtypisierung, Resistenztestung, Asservierung in der Stammsammlung etc.) anonym Meldung an das Pilzkeratitis-Register zur Erhebung der klinischen Daten - soweit möglich inkl. Fotodokumentation. Den kooperierenden Kliniken werden hierfür entsprechende Erhebungsbögen sowohl in Papier- wie auch in digitaler Form zur Verfügung gestellt.

Schlussfolgerung: Die Korrelation der erhobenen klinischen und mikrobiologischen Daten kann unter anderem einen wertvollen epidemiologischen Beitrag zur Erfassung der Pilzkeratitis im Allgemeinen, zur Identifizierung von Risikofaktoren und zur Therapieoptimierung leisten. Erste Ergebnisse werden vorgestellt.