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178. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

29.01. - 30.01.2016, Bonn

Individualisierung der IVOM-Therapie – wann ist ein „switch“ sinnvoll?

Meeting Abstract

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  • Hakan Kaymak - Düsseldorf

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 178. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Bonn, 29.-30.01.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16rwa082

doi: 10.3205/16rwa082, urn:nbn:de:0183-16rwa0825

Published: February 1, 2016

© 2016 Kaymak.
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Durch die Einführung der Anti-VEGF-Medikamente zur Behandlung der „feuchten“ altersbedingten Makuladegeneration (AMD) hat sich im letzten Jahrzehnt eine Art Revolution in den therapeutischen Möglichkeiten der betroffenen Patienten ergeben. Erstmals ist eine signifikante Verbesserung der anatomischen und funktionellen Parameter durch eine Pharmakotherapie möglich. Die monatliche Therapie mit einem Anti-VEGF Präparat zeigt die beste Effektivität; allerdings kommt es hierdurch auch in vielen Fällen zu einer Überbehandlung.

Eine bedarfsgesteuerte bzw, indivudualisierte Therapie nach einer dreimaligen Aufladungsphase im monatlichen Abstand (PRN = pro re nata) ist der monatlichen Therapie etwas unterlegen, zeigt aber dennoch signifikante Visusverbesserungen.

Wechsel der Anti-VEGF-Medikamente (switch):

Es gibt grundsätzlich ein verschieden gutes Ansprechen des individuellen Patienten auf die Anti-VEGF-Therapie (responder, poor responder, non-responder). Es zeigen sich auch Verläufe mit zunehmender Aktivität und Visusverlust im weiteren Verlauf nach initial gutem Ansprechen. Hier wird eine mögliche Tachyphylaxie oder Toleranzentwicklung diskutiert. Wenn nach dem initialen Upload oder auch im weiteren Verlauf ein ungenügender morphologischer Effekt der Behandlung beobachtet wird, kann ein Wechsel auf ein anderes Präparat erfolgen. Hierbei gibt es bisher keine Präferenzen, welches Medikament als Firstline- oder Secondline-Therapie angewendet werden soll. Positive Effekte wurden nach Wechsel der verschiedenen Anti-VEGF-Medikamente in beide Richtungen beschrieben.

Es kann bisher schlecht abgeschätzt werden, welche Patienten von einer aktivitätsgestützten Wiederbehandlung stärker profitiert hätten als von einer starren Intervall-Behandlung mit monatlichen Pausen.

Beim Schema treat & extend (T&E) werden Injektionen zunächst bis zur Inaktivität durchgeführt und anschließend die Kontroll-/Injektions- intervalle bis zur Ermittlung der individuellen Injektionsfrequenz verlängert (individuelles Injektionsschema). Die Visusergebnisse nach zwölf Monaten sind mit den monatlichen und den PRN-Gaben vergleichbar. Dennoch hat das Schreckgespenst der AMD nicht komplett seinen Schrecken verloren, da nicht alle Augen auf die intravitreale Anti-VEGF- Therapie ansprechen und für die späte „trockene“ Form bis heute keine effektiven und zugelassenen Medikamente zur Verfügung stehen.