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Messungen der quantitativen Fundus Autofluoreszenz weisen auf normale oder erniedrigte Lipofuszin-Level bei altersabhängiger Makuladegeneration hin
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Published: | February 1, 2016 |
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Hintergrund: Eine Akkumulation von Lipofuszin wird als ein pathogenetischer Faktor bei der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) diskutiert. Allerdings gibt es hierfür derzeit keine direkten Belege. Ziel dieser Arbeit war es quantitative Messungen der Lipofuszin-assoziierten Fundus Autofluoreszenz in frühen AMD Stadien durchzuführen, um hierüber neue Einblicke in die AMD Pathogenese zu gewinnen.
Methoden: Insgesamt wurden 32 Patienten (mittleres Alter 55,2 Jahre, Altersspanne 45-65 Jahre) mit frühen AMD Stadien mittels quantitativer Fundus Autofluoreszenz (qAF) untersucht. Hierbei dient ein in ein modifiziertes Scanning Laser Ophthalmoskop (Spectralis-HRA, Heidelberg Engineering) integriertes Referenzfluorophor der Normierung der Aufnahmen. Die ermittelten Werte wurden mit denjenigen von 110 augengesunden Kontrollen verglichen. Die Patienten wurden weiterhin in verschiedene Drusentypen bzw. retikuläre Pseudodrusen (RPD) unterteilt und getrennt analysiert.
Ergebnisse: Keiner der untersuchten Patienten mit AMD zeigte qAF-Werte oberhalb des 95% Vorhersage-Intervalls (VI) der Kontrollen. Die qAF Werte von Patienten mit weichen Drusen (n=23) und kutikulären Drusen (n=7) waren in 78 bzw. 100% innerhalb des 95% VI. Demgegenüber zeigten Patienten mit RPD in 3 von 4 Patienten qAF Werte unterhalb des 95% VI (75%). Entlang horizontaler qAF Profile waren die qAF-Werte in Patienten mit weichen oder kutikulären Drusen in Arealen ohne Drusen vergleichbar zu Kontrollen, bei Patienten mit RPD hingegen typischerweise erniedrigt.
Schlussfolgerungen: Die Messungen der qAF zeigten keine Hinweise auf eine erhöhte Lipofuszin-assoziierte Fundus Autofluoreszenz in Patienten mit verschiedenen Drusentypen oder RPD assoziiert mit frühen AMD-Stadien. Verminderten qAF-Werten in einigen Subgruppen könnte eine verminderte Lipofuszin-Konzentration, aber auch Limitierungen bei der Messung des wahren Lipofuszin-Gehalts des retinalen Pigmentepithels zu Grunde liegen.