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178. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

29.01. - 30.01.2016, Bonn

Erhöhte miRNA Konzentrationen in Glaskörperproben des primären vitreoretinalen Lymphoms – ein möglicher Abgrenzungsmarker zur Uveitis?

Meeting Abstract

  • Vinodh Kakkassery - Bochum
  • R. Schroers - Hämato-onkologische Klinik, Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum
  • M.I. Wunderlich - Bochum
  • M. Schargus - Bochum
  • H.B. Dick - Bochum
  • C. Heinz - Münster
  • S. Wasmuth - Münster
  • U. Schlegel - Neurologische Klinik, Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum
  • A. Baraniskin - Hämato-onkologische Klinik, Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 178. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Bonn, 29.-30.01.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16rwa063

doi: 10.3205/16rwa063, urn:nbn:de:0183-16rwa0637

Published: February 1, 2016

© 2016 Kakkassery et al.
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Hintergrund: Das primäre intravitreale Lymphom (PVRL) ist eine seltene, hochmaligne Neoplasie des Auges. Die diagnostische Unterscheidung zwischen dem PVRL und einer Uveitis kann trotz invasiver vitrealer Probengewinnung unzureichend sein. Bei einem primären ZNS Lymphom sind die miRNAs miR-19b, miR-21 sowie miR-92 Konzentrationen im Liquor erhöht und damit diagnostische Marker, die auch zum Therapie-Monitoring eingesetzt werden (Baraniskin et al. 2011). Im Rahmen unseres Projektes wurde untersucht, ob diese miRNAs auch in PVRL Proben aus dem Glaskörper im Vergleich zu Proben von nicht-infektiösen Uveitis Patienten erhöht sind.

Methode: Im Glaskörperaspirat von 7 Patienten mit einem immunhistiologisch und molekularbiologisch gesicherten PVRL wurden miR-19b, -21 sowie -92 mittels Real-Time PCR quantitativ bestimmt und mit lymphomfreien Kontrollen (Vitritis bei nicht-infektiöser Uveitis: n=41; Macular Pucker n=7; vitreale Karzinommetastase n=1) verglichen.

Ergebnisse: Es konnte für alle drei miRNAs eine statistisch signifikante Überexpression in den PVRL-Proben im Vergleich zu den Vitritis-Proben gemessen werden (59-facher Unterschied für miRNA-19b, p=0,0003; 10-facher Unterschied bei miRNA-21, p=0,0032 und 27-facher Unterschied für miRNA-92, p=0,0001). Es konnte ebenfalls für alle drei miRNAs eine signifikant höhere Expression in den PVRL Proben im Vergleich zu den Makular Pucker Proben ermittelt werden. Auch ergab sich ein deutlicher Unterschied der miRNA-Level zwischen den PVRL Proben und der vitrealen Karzinommetastase.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen das diagnostische Potential der Bestimmung der miRNAs ergänzend zur konventionellen immunhistiologischen und molekularbiologischen Diagnostik zur Differenzierung zwischen einem PVRL und einer nicht-infektiösen Uveitis. Die Validierung der Ergebnisse an einem größeren Kollektiv ist aber erforderlich.