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Protektion des Sehnervs und der Retina durch Laquinimod-Therapie im Tiermodell der Multiplen Sklerose
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Published: | February 1, 2016 |
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Hintergrund: Die Multiple Sklerose (MS) ist eine neurodegenerative Erkrankung des zentralen Nervensystems. Dabei lässt sich oftmals eine Involvierung der Sehbahn mit Sehnervdegenerationen beobachten. Laquinimod konnte im ZNS im Tiermodell der Experimentellen Autoimmunen Enzephalomyelitis (EAE) bereits neuroprotektive Effekte zeigen. Interessant ist, ob sich diese auch an Sehnerv und Retina beobachten lassen.
Methoden: C57Bl/6-Mäuse wurden mit Myelin Oligodendrozyten Glykoprotein (MOG) immunisiert (n=6-7/Gruppe). Daraufhin folgte die tägliche Gabe von H20 (reine EAE-Gruppe), 1mg Laq/kg, 5mg Laq/kg, 25mg Laq/kg. Die Kontrollgruppe (n=6) wurde nicht immunisiert. Nach 30 Tagen erfolgte die Entnahme der Sehnerven und Augen. Im Sehnerv wurde das Ausmaß der Zellinfiltration und der Demyeliniserung histologisch untersucht, in der Retina wurden retinale Ganglienzellen und apoptotische Zellen mit entsprechenden Markern detektiert.
Ergebnisse: Im Sehnerv war das Ausmaß der Zellinfiltration bei Gabe von 25mg Laq signifikant geringer (p=0,002) als in der reinen EAE-Gruppe. Außerdem wiesen die Gruppen mit 5mg Laq und 25mg Laq eine signifikant niedrigere Demyelinisierung auf (5mg: p=0,028, 25mg: p<0,001). In der Retina zeigten sich in der reinen EAE-Gruppe signifikant weniger retinale Ganglienzellen als in den Gruppen mit 5 bzw. 25mg Laq (5mg: p<0,001, 25mg: p<0,001). Es fand sich kein Unterschied in der Apoptoserate der retinalen Ganglienzellen zwischen den Gruppen (p>0,05).
Diskussion: Erste Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die bisher bekannten neuroprotektiven Effekte Laquinimods sich im Tiermodell der MS auf Retina und Sehnerv übertragen lassen. Die Dosierungen von 5 bzw. 25mg/kg scheinen sich positiv auszuwirken.