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178. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

29.01. - 30.01.2016, Bonn

Unbefriedigender Visus nach Premium-Katarakt-Operation

Meeting Abstract

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  • Matthias Elling - Bochum
  • S. Hauschild - Bochum
  • H.B. Dick - Bochum

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 178. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Bonn, 29.-30.01.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16rwa038

doi: 10.3205/16rwa038, urn:nbn:de:0183-16rwa0386

Published: February 1, 2016

© 2016 Elling et al.
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Hintergrund: Premium-Katarakt-Operationen nehmen an Bedeutung zu. In diesem Rahmen werden Präzisionsmessungen des Auges durchgeführt, die Operation mit dem Femtosekundenlaser geplant, Premium-IOL eingesetzt. Mit diesen neuen Technologien gehen gestiegene Erwartungen unserer Patienten einher. Dabei kann es mitunter auch zu einem nicht zufriedenstellenden Ergebnis kommen, trotz genauester präoperativer Berechnungen. Die Ursachen hierfür sind multifaktoriell.

Methoden: Im November 2014 stellte sich an unserer Universitäts-Augenklinik ein 60-jähriger Patient vor, der extern am linken Auge eine komplikationslose Femto-Cat-OP mit Implantation einer monofokalen IOL erhalten hatte. Fünf Monate postoperativ war dieser Patient mit dem Visus am linken Auge weiterhin unzufrieden. Eine Brille brachte keine Besserung. Am betroffenen Auge wurde mit -2,5 sph. -0,5 cyl. A 90° ein Visus von 0,5 (G.b.n.) erreicht, der Retinometervisus betrug 0,8. In der Spaltlampenuntersuchung zeigte sich am linken Auge eine glatte und klare Hornhaut, keine Narben sowie ein guter IOL-Sitz. In der Topographie jedoch fand sich am linken Auge parazentral eine Aufsteilung / Irregularität der Hornhaut. Nach Wiederholung der Anamnese berichtete der Patient über eine Hundekrallenverletzung vor 20 Jahren, welche für diese Hornhautirregularität verantwortlich ist. Wir führten daraufhin eine individualisierte PiXL-Behandlung (Photorefraktive Intrastromal Corneal Crosslinking) durch, um eine Abflachung der Kornea und eine Reduktion des irregulären Astigmatismus ohne Gewebeabtrag zu erreichen.

Ergebnisse: Nach Abschluss der Heilungsphase zeigte sich am betroffenen, linken Auge ein unkorrigierter Visus von 0,8. Sowohl bei der 3 Monats- als auch bei der 6 Monatskontrolle konnte sogar ein unkorrigierter Visus von 1,0 erreicht werden. In der Topographie zeigte sich am linken Auge eine deutliche Abflachung der Hornhautirregularität. Narbenbildung oder Haze traten nicht auf.

Schlussfolgerungen: Das PiXL-Verfahren wurde in diesem Kasus erstmals als kuratives Verfahren angewendet. Diese Technologie bietet uns ggf. in Zukunft die Option, eine Adjustierung der Zielrefraktion nach der Katarakt-Operation durchzuführen oder Hornhautirregularitäten gezielt zu korrigieren. Die ersten Langzeitergebnisse der PiXL-Methode sind sehr vielversprechend.