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177. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

30.01. - 31.01.2015, Dortmund

Neoadjuvante Protonenbestrahlung und transsklerale Resektionen führen zu einer besseren lokalen Tumorkontrolle als transsklerale Resektionen mit adjuvanten Rutheniumapplikatoren bei Patienten mit Aderhautmelanomen

Meeting Abstract

  • Alexander Böker - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • D. Cordini - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • G. Willerding - Klinik für Augenheilkunde an den DRK-Kliniken Westend, Berlin
  • L. Moser - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • A.M. Joussen - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • N.E. Bechrakis - Innsbruck/Österreich
  • M. Rehak - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 177. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Dortmund, 30.-31.01.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15rwa087

doi: 10.3205/15rwa087, urn:nbn:de:0183-15rwa0873

Published: January 29, 2015

© 2015 Böker et al.
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Fragestellung: Vergleich der Behandlung von Aderhautmelanomen mittels transskleraler Resektion (TSR) und adjuvanter Brachytherapie gegen neoadjuvante Protonentherapie und anschließende TSR in einer single-centre Studie.

Methodik: In einer retrospektiven Auswertung haben wir insgesamt 106 Patienten, die eine neoadjuvante Protonentherapie und TSR behandelt wurden (PBT-Gruppe), mit 136 Patienten verglichen, die TSR und anschließend Rutheniumapplikatoren (Ru-Gruppe) erhalten haben. Die Patienten jeder Gruppe wurden in drei Untergruppen unterteilt: A: Patienten ohne Ziliarkörperbeteiligung und ohne extraokuläres Wachstum (EOW), B: Tumore mit Ziliarkörperbeteiligung und ohne EOW und C: Patienten mit EOW. Für Gruppe A und B wurde eine Paarbildung bezüglich des Alters der Patienten, der Tumorprominenz durchgeführt. Univariantenanalysen der lokalen Tumorkontrolle und des metastasefreien Überleben mit Hilfe von Kaplan-Meier Überlebenskurven wurden erstellt.

Ergebnis: Die mittlere Nachbeobachtungszeit für die PBT-Gruppe betrug 38,1 Monate und für die Ru-Gruppe 46,1 Monate. In der Subgruppe A betrug das metastasefreie Überleben 32,6% bei PBT vs. 30,9% mit Ru (p=0,6), sowie die Lokalrezidivraten 0% vs. 30,3% (p=0,03). In der Subgruppe B war das metastasefreie Überleben 66,2%vs. 79,8% (p=0.5) und die Lokalrezidivraten 89,1% vs. 73,4% (p=0.002). Ein Sehvermögen von >0,1 konnte bei 59,4% vs. 49,9% erreicht werden. Lediglich die Univarianten Risikofaktorenanalyse für ein Patientenalter über 50 Jahren bewies sich als signifikant erhöht zu sein (p=0,01).

Schlussfolgerung: Unsere Auswertung ergab eine signifikant niedrigere Lokalrezidivrate für neoadjuvante Protonentherapie und TSR gegenüber TSR und adjuvanter Brachytherapie. Es fand sich kein signifikanter Unterschied für das metastasefreie Überleben.