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RWA-Wissenschaftspreis 2014: Neurophysiologische Veränderungen der Netzhaut und des okzipitalen Kortex bei erworbener Netzhautdystrophie am Kaninchenmodell vor und nach artifizieller Netzhautstimulation mit großflächigen epiretinalen Stimulatoren
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Published: | January 29, 2015 |
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Hintergrund: Bei Netzhautdystrophien wie Retinitis pigmentosa kommt es zu funktionellen und anatomischen Veränderungen der Netzhaut und ihrer nachgeschalteten Neurone. Ziel des Forschungsprojektes ist es, diese Veränderungen vor und nach artifizieller Netzhautstimulation zu erfassen. Hierzu wird ein Kaninchenmodell mit erworbener Netzhautdystrophie entwickelt. Desweiteren wird die stimulierte Netzhautfläche im Vergleich zu bisherigen Forschungsansätzen vergrößert, indem großflächige epiretinale Stimulatoren zur Anwendung kommen.
Methoden: Großflächige epiretinale Stimulatoren mit einem Durchmesser von ca. 12,5mm werden aus Polyimidfolie hergestellt. In ihrem Zentrum befindet sich ein zentrales, dichtes Elektrodenareal. Weitere Elektroden in der Peripherie ermöglichen eine Stimulation der peripheren Netzhautareale. Die chirurgische Durchführbarkeit der Implantation und epiretinalen Fixierung wird am Schweine-Kadaverauge und in vivo am Kaninchenmodell getestet. Die Biokompatibilität wird mittels Langzeit-Implantation am Kaninchen und klinischer sowie histologischer Analyse erforscht. Akutversuche ermöglichen die direkte, kabelgebundene epiretinale Stimulation unter epiduraler Ableitung. Parallel wird die Induktion einer Netzhautdystrophie am Kaninchenmodell entwickelt, um Veränderungen vor und nach artifizieller Netzhautstimulation zu demonstrieren.
Ergebnisse: Präsentiert werden erste Ergebnisse des Forschungsprojektes, unter anderem die Entwicklung der großflächigen Stimulatoren, die chirurgisch anspruchsvollen Implantationswege, sowie Ergebnisse aus den Langzeit-Biokompatibilitätsversuchen und der artifiziellen Induktion von Netzhautdystrophien.
Schlussfolgerungen: Die Einbringung großflächiger, epiretinaler Stimulatoren ist machbar, jedoch chirurgisch sehr anspruchsvoll. Langzeit-Implantationen demonstrieren die stabile Lage und Biokompatibilität der eingebrachten Stimulatoren. Mittels induzierter Netzhautdystrophie am Tiermodell können anatomische und funktionelle Veränderungen vor und nach großflächiger epiretinaler Stimulation in Zukunft getestet werden.