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Langzeitverlauf und Charakteristika der serpiginösen Choroiditis und der serpiginous-like Choroiditis
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Published: | January 29, 2015 |
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Hintergrund: Die serpiginöse (SC) und serpiginous-like Choroiditis (SLC) unterscheiden sich hinsichtlich der Diagnostik, Therapie und Verlauf, sodass eine frühe Differenzierung erforderlich ist. Ziel dieser Arbeit ist daher die typischen Charakteristika der beiden Uveitisformen gegenüberzustellen und den möglichen Verlauf und die Therapie zu erfassen.
Methoden: Monozentrische retrospektive Analyse von jeweils 8 Patienten (30 Augen) mit serpiginöser oder serpiginous-like Choroiditis. Analyse von Sehschärfe (BCVA), der Komplikationen, Atrophieprogression und der medikamentösen antiinflammatorischen Therapie.
Ergebnisse: Von den 16 untersuchten Patienten (durchschnittliches Alter bei SC 49,5, bei SLC 38,8 Jahre) zeigten 71,4 (SC) bzw. 100% (SLC) eine Zunahme der atrophischen Zonen mit Verlust von Pigmentepithel und Choriokapillaris im Follow-up von 94,6 bzw. 91,3 Monaten. Von den 8 Patienten mit SLC hatten 75% einen positiven Interferon-Gamma-Release Assay (IGRA), so dass eine Stabilisierung mittels einer tuberkulostatischen Therapie zu erreichen war. Über denBeobachtungszeitraum entwickelten 3 (SC) bzw. 1 Auge (SLC) eine sekundäre CNV, welche mittels PDT oder intravitrealen VEGF-Inhibitoren behandelt wurde. Der Visus zeigte einen stabilen Verlauf über die Nachbeobachtungszeit in beiden Gruppen (mittlerer letzter Visus bei SC 0,51, bei SLC 0,52 dezimal). Bezüglich der Therapie erhielten 75% der SC-Patienten eine immunsuppressive Therapie im Verlauf, in der SLC-Gruppe wurden anfangs alle Patienten immunsuppressiv behandelt, aber wurden bei positiven Tuberkulosenachweis entsprechend weiter behandelt.
Schlussfolgerungen: Wir beobachteten bei fast allen Patienten eine Progression der choroidalen Läsionen im Verlauf, aber erstaunlicherweise eine niedrige CNV-Inzidenz und einen stabilen Visus über den Beobachtungszeitraum. Die Erkennung von TB-positiven Patienten ist bei Diagnosestellung von entscheidender Bedeutung, da durch eine immunsuppressive Behandlung die Aktivierung einer systemischen TB möglich ist und stattdessen eine antituberkulöse Therapie ein gutes Ansprechen zeigt.