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Quantifizierung der direktionalen Progression geographischer Atrophieareale mit fovealer Aussparung
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Published: | January 29, 2015 |
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Ziel: Quantifizierung der direktionalen Progression geographischer Atrophieareale mit fovealer Aussparung mittels halbautomatischer Bildanalysesoftware.
Methoden: Patienten mit GA und fovealer Aussparung wurden im Rahmen der prospektiven “Fundus Autofluorescence in AMD” (FAM – NCT00393692) Studie longitudinal mittels Fundus-Autofluoreszenz (FAF) und Infrarot (IR) konfokaler Scanning-Laser-Ophthalmoskopie (Spectralis HRA+OCT oder HRA2, Heidelberg Engineering) untersucht. Atrophieflächen sowie die Flächen der fovealen Aussparung wurden von zwei unabhängigen Untersuchern mit Hilfe der RegionFinderTM-Software Version 2.5.5.0 vermessen. Diese Software-Version erlaubt die kombinierte Analyse von IR und FAF-Aufnahmen. Ein gemischt-lineares Modell wurde zur Modellierung der Atrophie-Progressionskinetik über die Zeit verwendet.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 47 Augen von 37 Patienten (73,1±7,7 Jahre) über einen mittleren Zeitraum von 25,8±18,7 Monaten (2 bis 74,5 Monate) analysiert. Die Vermessung der Areale von Atrophie und fovealer Aussparung durch zwei Untersucher ergab eine Übereinstimmung von 0,99 bzw. 0,89 (Inter-Klassen-Korrelation). Die mittlere Flächenprogression erfolgte mit 2,34±0,22 mm²/Jahr nach peripher und 0,259±0,036 mm²/Jahr hin zur Fovea. Die Quadratwurzel-Transformation ergab eine um den Faktor 2,8 schnellere Atrophie-Progression nach peripher als nach zentral.
Folgerungen: Die kombinierte Analyse von IR und FAF Bildern mittels halbautomatischer Bildanalysesoftware erlaubt eine akkurate und reproduzierbare Quantifikation der Atrophiefläche und der verbleibenden fovealen Restinsel in Augen mit GA und fovealer Aussparung. Die ermittelten Progressionsdaten zeigen eine deutlich schnellere zentrifugale als zentripetale Ausdehnung der Atrophie. Obwohl die genauen zugrundeliegenden Pathomechanismen noch unbekannt sind, weisen die Ergebnisse darauf hin, dass lokale Faktoren existieren, die den fovealen Retina-RPE-Komplex schützen. Die Quantifizierung und Modellierung direktionaler Progressionscharakteristiken können helfen Interventionsstudien zu planen, die darauf abzielen das Überleben der Fovea zu verlängern.