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Femtolaser-assistierte Katarakt-Chirurgie. Was hat der Patient davon?
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Published: | January 29, 2014 |
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Fragestellung: Die Femtolaser-assisitierte Katarakt-Chirurgie (FLACS) stößt auf großes Interesse. Bei wissenschaftlichen Vorträgen wird stark auf Prozessqualität abgehoben. Welche Verbesserungen erfährt aber die Ergebnisqualität?
Methodik: Wir haben bis zum 18.10.2013 526 fs-Katarakt-OPs durchgeführt, davon 107 mit arkuaten Inzisionen. Es liegen 244 1 Monats- und 136 6-Monats-Datensätze vor. Vergleichen wurden diese Daten mit 140 konventionell operierten Augen aus einer aktuellen QM-Maßnahme. Es wurden alle relevanten intra- und postoperativen Parameter erfasst. Bei kleineren Subgruppen von je 25 Augen wurden IOL-Verkippung und -zentrierung mit dem Purkinjemeter nach Schaeffel bestimmt sowie Größe und Zentrierung von Rhexis und IOL photometrisch erfasst.
Ergebnisse: Größe und Zentrierung der Kapsulotomie war in 98% der Fälle sehr gut oder gut vs. 88% in der manuellen Gruppe. 93% aller Kapseln waren frei schwimmend anzutreffen. BSS-Verbrauch und Zeit für Kernentfernung unterschieden sich nicht relevant. Phakozeiten (2.2 mm coax. Mikrophako) betrugen in der manuellen Gruppe im Median 2.2s, beim Femtolaser im pre-chop Modus 1.5s und im kombinierten Schnittmuster 0.6s. Die abgeschätzte abgegebene Energie betrug manuell im Median 10.8J, in der Lasergruppe 8.3J Laser + 5.2J Phako. Am ersten Tag betrug der Visus (geom. Mittel) 0.69 bei den Laser-Patienten und 0.62 bei den manuellen. Die Hornhautquellung betrug im Median 21 vs. 26 µm. Einen Vorteil hinsichtlich der refraktiven Vorhersagegenauigkeit konnten wir nach 1 Monat nicht verifizieren, nach 6 Monaten ist ein Trend erkennbar (9% besser, P>0.05). Die gemessene axiale IOL-Position zeigte in der Lasergruppe eine etwas geringere Abweichung von der Vorhersage unserer IOL-Berechnungssoftware (0,15 vs. 0,25 mm). Aberrationen höherer Ordnung waren im Median mit 0,085 vs. 0,105 µm ebenfalls geringer. Weiterhin wurde bei den gelaserten Augen eine etwas geringere IOL-Verkippung sowie weniger Varianz bei der Zentrierung gemessen.
Schlussfolgerung: Als gesichert können ein etwas geringeres Hornhautödem sowie besserer Visus frühpostoperativ gelten. Zentrierung, Verkippung und Aberrationen sind statistisch etwas besser, allerdings klinisch wenig relevant. Die IOL-Berechnungsgenauigkeit müsste sich aufgrund unserer geomtrischen Messungen nach ≥6 Monaten nach Fehlerfortpflanzungsanalyse um ca. 12% verbessern lassen. Dies ist allerdings klinisch nicht leicht herauszuarbeiten; die 6 Monats-Ergebnisse zeigen einen ersten Trend. Die FLACS ist eine Verbesserung auf bereits schon sehr hohem Niveau.