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176. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

31.01. - 01.02.2014, Krefeld

Beziehung zwischen Bindehautabstrichen an Hornhautspendern und Mediumkontaminationen

Meeting Abstract

  • André Klamann - Düsseldorf
  • C. Hildebrandt - Institut für Theoretische Physik Düsseldorf
  • A. Grünert - Düsseldorf
  • K. Rosenbaum - Lions Hornhautbank NRW Düsseldorf
  • G. Geerling - Düsseldorf
  • T.A. Fuchsluger - Düsseldorf

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 176. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Krefeld, 31.01.-01.02.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14rwa37

doi: 10.3205/14rwa37, urn:nbn:de:0183-14rwa370

Published: January 29, 2014

© 2014 Klamann et al.
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Text

Hintergrund: Seit dem 01.05.2012 werden bei jedem Hornhautspender im Rahmen der Hornhautentnahme zwei Bindehautabstriche pro Auge entnommen und mikrobiell auf Keime untersucht. Ziel dieser Studie ist die Analyse der nachgewiesenen Keime, der Entnahmeorte und die Beziehung zu Medienkontaminationen.

Methoden: Im Zeitraum vom 01.05.2012 bis 20.03.2013 wurden bei 326 Augen unmittelbar vor der Hornhautentnahme zwei Bindehaut(BH-)abstriche durchgeführt und mit den Hornhaut(HH-)medien im Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene des Universitätsklinikums Düsseldorf auf bakterielle und mykotische Erreger untersucht.

Ergebnisse: Bei insgesamt 326 HH-Entnahmen wurde bei 92 (28,22%) Augen ein mikrobieller Erreger im Bindehautabstrich nachgewiesen. Dabei handelte es sich um Staph. epidermidis (40,2%), Staph. aureus (13,0%), E. coli (11,9%), koagulasenegative Staphylokokken (10,9%), Enterokokken (6,5%), Candida albicans (4,5%), Pseudomonas aeruginosa (3,5%) und in 17,5% der Fälle um andere Erreger. In Abhängigkeit vom Entnahmeort traten positive BH-Abstriche mit folgender Häufigkeit auf: Zentralfriedhof Düsseldorf (40,9%), Institut der Anatomie (38,9%), externen Kliniken (28,8%), Institut der Pathologie (22,4%) und Institut für Rechtsmedizin (21,9%). Während dieses Untersuchungszeitraumes traten 25 Medienkontaminationen mit folgendem Keimspektrum auf: 28% C. albicans, 24% Enterococcus faecium, 12% E. coli, 12% Staph. haemolyticus, 8 % Candida parapsilosis, 8% Proteus mirabilis, 4% Candida glabrata, 4% Candida tropicalis, 4% koagulasenegative Staphylokokken und 4% Pseudomonas aeruginosa.

Schlussfolgerungen: Mit nur sehr geringer Wahrscheinlichkeit führt ein positiver Bindehautabstrich am Spender zu positivem Mediumbefund während der Kultivierung. Weiterhin werden bei den campus-internen HH-Entnahmen (Pathologie, Rechtsmedizin) im Vergleich zu auswärtigen Institutionen (Zentralfriedhof, Rechtsmedizin) signifikant weniger positive BH-Abstriche detektiert. Ein möglicher Grund hierfür kann die unterschiedliche Kühlung der Hornhautspender sein. Die Aussagekraft der BH-Abstriche als prognostischer Parameter für eine Mediumkontamination ist daher kritisch zu diskutieren.