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Bildung autoreaktiver Antikörper im autoimmunen Glaukom Tiermodell
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Published: | January 30, 2013 |
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Hintergrund: Es ist aktuell nicht bekannt, ob Antikörper, die bei Glaukom Patienten nachweisbar sind einen direkten Schaden an retinalen Ganglienzellen auslösen können. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen untersucht unsere Arbeitsgruppe den Effekt einer Immunisierung mit okulären Antigenen auf die Bildung autoreaktive Antikörper im Glaukommodell.
Methoden: Ratten wurden mit einem Sehnerv-Homogenat immunisiert, die Kontrollgruppe erhielt dagegen eine Kochsalz Injektion. Im Anschluss wurde sowohl die Bildung autoreaktiver gegen Strukturen des Auges und mögliche Immunglobulin Ablagerungen in der Retina analysiert. Mittels spezifischer Marker ist die Anzahl apoptotischer Zellen und retinaler Ganglienzellen histologisch untersucht worden. Zusätzlich wurden die Sehnerven auf mögliche Zeichen der Demyelinisierung und Entzündung hin untersucht.
Ergebnisse: Durch die Immunisierung kam es zu einem Anstieg der Apoptose und folglich zum Untergang retinaler Ganglienzellen (p=0,009). Die immunisierten Tiere zeigten auch signifikant mehr autoreaktiven Antikörper gegen Retina und Sehnerv (p<0,01) sowie Immunglobulin Ablagerungen, vor allem in der retinalen Ganglienzellschicht. Die Sehnerven der immunisierten Tiere zeigten keine entzündlichen Infiltrate, allerdings eine gewisse Demyelinisierung.
Schlussfolgerungen: Zusammenfassend kann man sagen, dass Ergebnisse dieser Studie die Hypothese unterstützen, dass Antikörper eine entscheidende Rolle bei Ereignissen spielen, die zur Apoptose retinaler Ganglienzellen führen. Es ist davon auszugehen, dass das Immunsystem eine wichtige Rolle beim Pathomechanismus des Glaukoms spielt.