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175. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

01.02. - 02.02.2013, Bochum

Metaanalyse zu Determinanten der dreimonatigen Rotationsstabilität monofokaler Intraokularlinsen

Meeting Abstract

  • Selma Tiedtke - Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie der Universität Witten/Herdecke; Bochum
  • Cay Christian Lösche - Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie der Universität Witten/Herdecke; Mülheim/Ruhr
  • Frank Krummenauer - Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie der Universität Witten/Herdecke

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 175. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Bochum, 01.-02.02.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13rwa04

doi: 10.3205/13rwa04, urn:nbn:de:0183-13rwa045

Published: January 30, 2013

© 2013 Tiedtke et al.
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Zielsetzung: Mittel quantitativer Metaanalyse wurde die Abhängigkeit der Rotationsstabilität von der vorliegenden IOL-Haptik untersucht, ferner ob im Falle der C-Haptik die Ein- bzw. Dreistückigkeit einer Linse Einfluss auf die Rotationsstabilität nahm.

Methoden: Im Rahmen der Metaanalyse wurden Studienpublikationen aus dem Zeitraum 2000–2010 aus Zeitschriften des angloamerikanischen Sprachraums sondiert; über die Recherche-Datenbank Pubmed und Suchbegriffe der Form „rotational stability eye“ und „toric intraocular lens“ wurden aus über 3000 Abstracts insgesamt 11 Studien eingeschlossen. Dabei musste das Linsendesign zweifelsfrei ableitbar sowie eine Mindest-Nachbeobachtung von 3 Monaten dokumentiert sein bezüglich der Rotationsstabilität. Als primärer Endpunkt der Untersuchung wurde das Auftreten einer dreimonatigen Gesamtotation um 5 Grad oder mehr festgelegt; dabei wurden ausschließlich Kapselsackimplantationen berücksichtigt. Die Auftrittshäufigkeit des primären Endpunkts wurde Studienweise und Fallzahlgewichtet für die eingeschlossenen Studien als Metaschätzwert mit 95%-Konfidnezintervallen bestimmt.

Ergebnis: Der Metaschätzwert für das Auftreten von Mindestrotationen um 5 Grad ergab sich für Intraokularlinsen mit C-Haptiken (7 Studienarme) zu 8,8% [4,8%; 12,5%], für Intraokularlinsen mit Plattenhaptiken (4 Studienarme) zu 6,2% [1,9%; 10,5%]; damit lag kein signifikanter Unterschied zwischen C- und Plattenhaptiken vor. Für Z-Haptiken konnte wegen geringer Studienlage keine Aussage getroffen werden. Für Linsen mit einer C-Haptik ergab sich bei Einstückigkeit (5 Studienarme) die Meta-Aufrittshäufigkeit von Mindestrationen um 5 Grad zu 7,7% [4,7%; 10,7%] und bei Dreistückigkeit (2 Studienarme) zu 41% [28%; 54%], d.h. es zeigte sich eine lokal signifikant höhere Rotationsstabilität für einstückige IOL-Designs mit C-Haptik.

Schlussfolgerung: Die begrenzte Studienlage gestattet keine evidenzbasierte Empfehlung zur Haptik-Wahl von Intraokularlinsen bezüglich deren dreimonatiger Rotationsstabilität; es zeigte sich jedoch für die C-Haptik eine höhere Rotationsstabilität des einstückigen gegenüber dem dreistückigen IOL-Design.