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Multifokale Elektroretinographie bei Patienten mit retikulären Drusen
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Published: | January 26, 2012 |
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Hintergrund: Ziel der Studie ist, mittels multifokaler Elektroretinographie (mfERG) die Auswirkungen von RD auf die Funktion der Photorezeptoren zu untersuchen.
Methoden: 15 Augen von 11 Patienten mit ausschließlich RD am hinteren Pol und keiner anderen phäno-typischen, retinalen Veränderung wie konventionelle Drusen, choroidale Neovaskularisationen (CNV) oder geographische Atrophie (GA) wurden eingeschlossen (5 Frauen, 6 Männer; 77.7±4.4 Jahre). Durchgeführt wurden eine Fundusphotographie, eine Spectral domain optische Kohärenztomographie (SD-OCT), eine Fluoreszenzangiographie (FA), sowie Aufnahmen mittels konfokaler Scanning Laserophthalmoskopie (cSLO) (Autofluoreszenz [λ = 488 nm], Nahinfrarot [λ = 830 nm]) (Heidelberg Retina Angiograph/Spectralis, Heidelberg Engineering, Germany). Die mfERG Untersuchungen erfolgten mit dem RetiPort-Gerät (Roland Consult, Brandenburg, Germany) entsprechend den ISCEV Richtlinien.
Ergebnisse: Bei 4 Patienten lagen ausschließlich RD an beiden Augen vor und bei 7 Patienten lagen an einem Auge ausschließlich RD vor, am anderen Auge eine CNV oder eine GA. In allen eingeschlossenen Augen ließen sich RD in der Makula in der SD-OCT, FA und cSLO eindeutig darstellen. In der mfERG zeigten sich in der überwiegenden Anzahl der Augen keine Unterschiede in der fokalen Aktivität zwischen Netzhautarealen mit oder ohne RD, wohingegen in Arealen mit CNV oder GA deutliche Verluste der retinalen Aktivität auftraten.
Schlussfolgerungen: RD sind ein phänotypisches Merkmal in Augen mit AMD. Anders als bei anderen phänotypischen Merkmalen der AMD, ließen sich mit der mfERG keine eindeutigen Beeinträchtigungen der Aktivität der von RD betroffenen Netzhautbereiche nachweisen. Zur endgültigen Klärung der funktionellen Relevanz von RD sind Untersuchungen über einen längeren Zeitraum sowie an größeren Patientenkollektiven erforderlich.