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172. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

29.01. - 30.01.2010, Bonn

Kombinierte intravitreale rT-PA- und Bevacizumabinjektion bei subretinalen Makulablutungen

Meeting Abstract

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  • M. R. R. Böhm - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Münster
  • H. Busse - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Münster
  • C. E. Uhlig - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Münster

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 172. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Bonn, 29.-30.01.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10rwa84

doi: 10.3205/10rwa84, urn:nbn:de:0183-10rwa846

Published: March 10, 2010

© 2010 Böhm et al.
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Hintergrund: Vier Patienten mit subretinaler Makulablutung und choroidaler Neovaskularisation sind im off-label Verfahren mit einer initialen intravitrea- len kombinierten Injektion von rT-PA (Plasminogen Activator, 25–50 µg) und Bevazicumab (0,61 mg) behandelt worden. Im Verlauf wurden zwei intravitreale Bevacizumab-Injektionen (1,25 mg) in vier-wöchentlichem Ab- stand appliziert.

Methoden: Retrospektive Analyse, bestkorrigierter Fernvisus (Snellen Op- totypen, 5 m Distanz), Spaltlampenbiomikroskopie, Funduskopie, Fluores- zenzangiographie (FAG), Netzhaut-OCT, Ganzfeld-ERG. Beobachtungs- zeitraum maximal 72 Wochen.

Ergebnisse: In einem Fall erfolgte ein Visusgewinn, in drei Fällen sank der Visus. Die durchschnittliche Visusveränderung betrug –1,25 Zeilen. Bei allen Patienten wurden retinale Pigmentepithelalterationen im Bereich der Makula und in einem Fall am gesamten hinteren Pol beobachtet. Im Vergleich zum jeweils unbehandelten Auge wurden im ERG verminderte Amplituden (durchschnittlich –157,88 µV unter skotopischen und –92,04 µV unter photopischen Bedingungen) abgeleitet. In einem Fall war die elektrophysio- logische Reizantwort des therapierten Auges komplett erloschen.

Schlussfolgerungen: Nach kombinierter intravitrealer Applikation von rT-PA und Bevacizumab wurden bei allen vier hier geschilderten Fällen irreversible morphologische und elektrophysiologische Veränderungen sowie in drei Fällen ein reduzierter Visus beobachtet. Aktuell bleibt unklar, ob diese Ver- änderungen durch die Hämorrhagien, das intravitreal applizierte rT-PA oder die Kombination der eingebrachten Wirkstoffe verursacht wurden, was zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der hier beschriebenen Therapie führen sollte.