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Prozessoptimierung im Krankenhaus
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Published: | March 10, 2010 |
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Die Automobilindustrie gilt auf Grund des harten Wettbewerbs als hocheffiziente Branche. Diese Effizienz konnte durch die ständige Optimierung von Prozessen erreicht werden. Inzwischen diskutieren auch viele deutsche Klinikmanager, wie nach dem Vorbild der Automobilindustrie sogenannte schlanke Prozesse implementiert und nachhaltig gelebt werden können. Die Einführung von schlanken Prozessen führt im Ergebnis dazu, Verschwendung zu vermeiden, die Effizienz zu steigern und diese im Sinne des Patienten optimal zu nutzen.
Dass dies notwendig ist, zeigen die Ergebnisse der Tätigkeitsanalyse von Klinikmedizinern: Nur gut ein Viertel ihrer Arbeitszeit können sie ihrer Kernaufgabe – der Patientenversorgung – widmen. Die restliche Zeit geht den Ärzten vor allem durch unnötiges Warten, Suchen, überflüssige Wege, zu lange Besprechungen und überdimensionierten Dokumentationsaufwand verloren.
Unzureichende Koordination, mangelnde Abstimmung und daraus resultierender Stress führen dazu, dass Ärzte und Pflegekräfte kaum eine Tätigkeit unterbrechungsfrei beenden können. Nicht selten wechseln Stationsärzte durchschnittlich alle 20 Minuten ihren Arbeitsplatz.
Auch bei der Koordination eines wesentlichen Schnittstellebereiches des Krankenhauses – dem OP-Bereich – existieren deutliche Verbesserungspotenziale: Ein Operationssaal wird von vielen Ärzten eher im Sinne der Selbstoptimierung als unter Gesichtspunkten einer Optimierung des Gesamtprozesses genutzt. Potenziale von mehr als 30% sind möglich. Dass derartige Verschwendung schon bald nicht mehr verziehen wird, zeigen immer neue Sparzwänge der Gesundheitspolitik. Krankenhäuser müssen handeln, um auch zukünftig überleben zu können und dem Patienten eine qualitativ hochwertige Behandlung bieten zu können.