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Non-Hodgkin-Lymphom der Bindehaut
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Published: | March 10, 2010 |
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Hintergrund: Lymphatische Neoplasien der Bindehaut sind selten. Sie manifestieren sich häufig durch eine lachsfarbene, gut abgrenzbare, indolente Schwellung und Rötung der Konjunktiva mit Beteiligung der Fornices. Bei den lymphatischen Neoplasien unterscheidet man Formen der B-Zell-Reihe (80–85%) und der T-Zell-Reihe (15–20%).
Methode: Ein 23jähriger männlicher Patient deutscher Herkunft stellte sich mit seit 3 Monaten bestehender schmerzloser Bindehautschwellung des linken Auges vor. Bisherige lokale antibiotische Therapien blieben erfolglos. Die Spaltlampenuntersuchung des linken Auges ergab eine relativ feste, schmerzlose, lachsfarbene, gut abgrenzbare Bindehaut-Schwellung der beiden unteren Quadranten, bis in den Bereich des Fornix reichend. In der 40MHz-Ultraschalluntersuchung wurde ein prominentes, nach posterior nicht eindeutig abgrenzbares inhomogenes Gewebe mit mittelreflektivem Binnenecho darstellen.
Ergebnisse: In der daraufhin durchgeführten Probebiopsie konnte schließlich das Infiltrat eines diffusen großzelligen Non-Hodgkin-Lymphoms der B-Zell-Reihe gefunden werden. Diese Form der Non-Hodgkin-Lymphome gehört zu den schnell fortschreitenden, jedoch selbst im fortgeschrittenen Stadium durch Chemotherapie prinzipiell heilbaren Lymphom-Formen.
Schlussfolgerung: Konjunktivale lymphatische Neoplasien sind selten und können sowohl lokalisiert als auch im Rahmen eines systemischen Befalls auftreten. Therapieresistente rote Augen, vor allem einseitig auftretend, erfordern immer eine ausführliche frühe Abklärung mit eventueller Probebiopsie.