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Parazentrale akute mittlere Makulopathie im Rahmen einer Brolucizumab-assoziierten Vaskulitis
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Published: | May 16, 2025 |
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Die Kasuistik umfasst den Fall einer 86-jährigen Patientin mit einer intraokularen Entzündung drei Tage nach der 2. intravitrealen Injektion (IVOM) von Brolucizumab. Fluoreszenzangiographisch imponiert das klassische Bild einer Brolucizumab-assoziierten Vaskulitis mit segmentalen Gefäßeinscheidungen, welche primär die Arterien betreffen.
Intraokulare Entzündungen können zu jedem Zeitpunkt der Behandlung mit Brolucizumab auftreten. Es handelt sich hierbei um ein immunvermitteltes Ereignis. Die Untersuchung in Mydriasis, die Durchführung einer optischen Kohärenztomographie und einer Fluoreszenzangiographie mit Erfassung der Netzhautperipherie sowie der Zeitpunkt des Auftretens nach IVOM sind wegweisend bei der Diagnosestellung und Abgrenzung zur exogenen Endophthalmitis nach Brolucizumab-Injektion.
Von Besonderheit war der Befund in der optischen Kohärenztomographie (OCT), welcher ein hyperreflektives Band in der inneren Körnerschicht zeigte, welches im Verlauf in eine Atrophie überging. Hierbei handelte es sich um eine parazentrale akute mittlere Makulopathie (PAMM). Während das Auftreten von retinalen Vaskulitiden und Gefäßverschlüssen nach Brolucizumab mittlerweile häufig und umfangreich diskutiert wurde, ist das von uns beobachtete Ereignis einer parazentralen akuten mittleren Makulopathie in Kombination mit einer Brolucizumab-assoziierten Vaskulitis nur selten in der Literatur beschrieben. Bei der PAMM handelt es sich um einen Befund in der OCT, welcher isoliert und im Rahmen von retinalen Vaskulopathien auftreten kann. Die PAMM spiegelt früheste Veränderungen in der Mikrozirkulation der Netzhaut wider und ist deshalb möglicherweise ein geeignetes Frühwarnzeichen für ischämische Prozesse der Netzhaut wie einer Brolucizumab-assoziierten Vaskulitis.