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Management der Hämorrhagischen AMD nach dem Ludwigshafener Therapieprotokoll
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Published: | May 16, 2025 |
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Hintergrund: In der Therapie submakulärer Blutungen bei neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (nAMD) wird eine breite Palette unterschiedlicher Therapieansätze diskutiert, die von der intravitrealen Wirkstoffapplikation bis zur vollständigen Vitrektomie mit subretinaler Drainage reicht. Wir untersuchten den klinischen Verlauf der Therapie nach einem standardisierten minimalinvasiven Behandlungsprotokoll.
Methoden: Retrospektive Analyse von 82 Patienten, die aufgrund einer AMD-assoziierten prominenten Makulablutung nach dem Ludwigshafener-Therapieprotokoll behandelt wurden. In allen Fällen war eine kombinierte Kernvitrektomie und intravitreale Injektion von rt-PA (50 μg), Bevacizumab (0,125 mg) sowie 0,5 ml SF6 durchgeführt worden. Bewertet wurde die Visusentwicklung, die Dislokation der subretinalen Blutung sowie der Verlauf der zentralen Netzhautdicke.
Ergebnisse: Durch die kombinierte minimalinvasive Therapie konnte in 80% eine vollständige Blutungsdislokation und in 55,5% der Fälle nach anschließender intravitrealer Bevacizumab-Therapie und einem Follow-up von 6 Monaten eine Visuverbesserung von zwei Zeilen oder mehr erreicht werden. Patienten, die frühzeitig behandelt wurden, zeigten bessere Visusergebnisse im Vergleich zu jenen mit verzögerter Therapie. In einzelnen Fällen wurde nach erfolgreicher Dislokation eine Durchbruchsblutung beobachtet, die eine zusätzliche vollständige Vitrektomie erforderte. Schwerwiegende Komplikationen wurden nicht beobachtet.
Schlussfolgerung: Das Ludwigshafener-Therapieprotokoll einer Kombination aus Kernvitrektomie und intravitrealer Applikation von rt-PA, VEGF-Hemmer und SF6 stellt eine effektive minimalinvasive Therapieoption bei fortgeschrittener hämorrhagischer AMD dar. Eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend für optimale funktionelle Ergebnisse. Zukünftige Untersuchungen sollten klären, wie sich diese Methode im Vergleich zu einer vollständigen Vitrektomie mit intravitrealer oder subretinaler rt-PA-Gabe verhält und wie invasiv der Eingriff sein muss.