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96. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

28.10.2023, Kassel

Neue Instrumente für intraoperative optische Kohärenztomographie-assistierte (iOCT) vitreoretinale Chirurgie

Meeting Abstract

  • Erick Carlos Reyna - Gießen
  • S. Binder - Karl Landsteiner Institut für retinale Forschung und Bildgebung, Wien/A; Sigmund Freud PrivatUniversität, Augenzentrum Donaustadt, Wien/A
  • K. Stieger - Gießen
  • L. Lytvynchuk - Gießen; Karl Landsteiner Institut für retinale Forschung und Bildgebung, Wien/A

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 96.Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Kassel, 28.-28.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23rma20

doi: 10.3205/23rma20, urn:nbn:de:0183-23rma202

Published: November 2, 2023

© 2023 Carlos Reyna et al.
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Text

Fragestellung: Bei der iOCT-unterstützten vitreoretinalen Chirurgie verursachen herkömmliche vitreoretinale Instrumente (VRI) aufgrund ihrer Bauweise eine Abschattung des Signals, die die Sicht auf das interessierende Areal beeinträchtigt. Kürzlich entwickelte halbtransparente VRI aus Silikon und Polyamid haben gezeigt, dass sie nur einen geringfügigen Effekt auf das Gewebe haben. Allerdings sind sowohl ihre Steifigkeit als auch ihr Nutzen begrenzt. Daher bleibt es wichtig, VRI zu entwickeln, die den Signalabschattungseffekt minimieren können und gleichzeitig ihre Steifigkeit beibehalten können.

Methoden: Unter experimentellen Bedingungen wurden drei Prototypen von unterschiedlichen 25 Gauge (G) Vitrektomie-Instrumenten erstellt und getestet. Diese umfassten eine ILM-Pinzette, eine einziehbare Aspirationskanüle und eine subretinale Kanüle 41G/25G. An den gegenüberliegenden Wänden in der Nähe der Spitze jedes Instrumentenschafts wurde eine Schlitzöffnung von 2 mm Länge gemacht, während die Seitenwände und das Ende unberührt blieben. Zur Untersuchung von Signalstörungen durch Schatteneffekte wurde das iOCT-System Rescan® 700 verwendet. Die aus dieser experimentellen Studie gewonnenen iOCT-Bilddaten wurden mithilfe grafischer Software nachbearbeitet, um den Grad der Verzerrung (Grauwertauflösung) der Bildqualität im Vergleich zu entsprechenden Kontrollbildern ohne klinisch wahrnehmbare Störungen zu messen.

Ergebnisse: Die herkömmlichen VRI weisen im distalen Schaft eine deutliche Beeinträchtigung der Grauwertauflösung auf (26,9±2,3 vs. 35,9±0,83; p<0,05), die den untersuchten Bereich überdeckt. Durch die Verwendung von iOCT-Signalen kann jedoch mit Hilfe einer 2 mm langen Schlitzöffnung in den Prototypen das Gewebe unterhalb des VRI sichtbar gemacht und kontrolliert werden. Während der Untersuchungen mit iOCT wurde ein geringfügiger Abschattungseffekt durch feine Drähte im Inneren des Instruments verursacht.

Zusammenfassung: Die vorgeschlagene Methode zur Optimierung des iOCT in der VRI erweist sich als effektiv und ermöglicht eine signifikante Reduzierung des Abschattungseffekts im darunterliegenden Bereich mit erhaltener Steifigkeit. Durch den Einsatz einer neuen 41G/25G subretinalen Kanüle kann die Visualisierung des Gewebeverhaltens während der zell- und genbasierten Therapie verbessert werden. Eine klinische Erprobung neuer Prototypen ist empfehlenswert, um deren Effektivität unter realen Bedingungen zu überprüfen.