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Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty wegen Transplantatversagen nach perforierender Keratoplastik
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Published: | November 2, 2023 |
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Hintergrund: Ziel dieser Studie ist es, das visuelle Ergebnis, die zentrale Hornhautdicke und die Re-Bubbling-Rate bei Patienten mit sequenzieller Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty (DMEK) aufgrund einer Transplantatdekompensation nach primärer perforierender Keratoplastik (PKP) zu untersuchen.
Methoden: Alle Patienten, die zwischen November 2020 und Juni 2022 eine sequenzielle DMEK (n=16) oder eine DMEK kombiniert mit einer Phakoemulsifikation (sog. Triple-DMEK, n=2) wegen Transplantatversagen nach primärer PKP erhielten, wurden retrospektiv ausgewertet. Die analysierten Parameter waren die korrigierte Fernvisusschärfe (CDVA), die zentrale Hornhautdicke (CCT), die Re-Bubbling-Rate und das Transplantatüberleben.
Ergebnisse: 18 Augen von 18 Patienten wurden eingeschlossen. Alle Patienten unterzogen sich einer DMEK mit unterdimensioniertem Transplantat nach endothelialer Dekompensation einer PKP. Der durchschnittliche Zeitraum zwischen der letzten PK und der DMEK betrug 102±82 Wochen. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 8,9±4,6 Monate. Der CDVA stieg signifikant von 1,12±0,60 logMAR präoperativ auf 0,64±0,49 logMAR 6 Wochen postoperativ (p=0,013). Die mittlere CCT sank signifikant von 807±224 µm vor DMEK auf 573±151 µm 6 Wochen nach der DMEK (p=0,003). Re-Bubbling war bei 8 Augen (44,4%) nach einem Median von 7 Tagen erforderlich. Die 12-Monats-Überlebensrate nach Kaplan-Meier betrug 66,7%.
Schlussfolgerungen: Bei endothelialer Transplantatdekompensation ohne stromale Narben nach primärer PKP kann bei ausgewählten Patienten, die vor der endothelialen Dekompensation einen zufriedenstellenden Visus hatten, eine (Triple-)DMEK durchgeführt werden. Vor der DMEK-Indikation sollte routinemäßig ein Vorderabschnitt-OCT durchgeführt werden, um zirkulär nach hinteren Stufen am PK-Transplantatrand zu suchen, sowie frühzeitig nach der DMEK, um eine Ablösung des Endotheltransplantats auszuschließen. Alle Patienten sollten über die höhere Re-Bubbling-Rate und reduzierte Transplantat-Überlebensrate im Vergleich zur primären DMEK aufgeklärt werden.