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95. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

29.10.2022, Ludwigshafen

Falldarstellung: Posner-Schlossman-Syndrom

Meeting Abstract

  • Friederike Steffen - Ludwigshafen
  • A. Ashurov - Ludwigshafen
  • A. Chronopoulos - Ludwigshafen
  • L.O. Hattenbach - Ludwigshafen

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 95.Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Ludwigshafen, 29.-29.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22rma25

doi: 10.3205/22rma25, urn:nbn:de:0183-22rma252

Published: October 28, 2022

© 2022 Steffen et al.
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Text

Hintergrund: Das Posner-Schlossman-Syndrom (PPS), oder auch glaukomatozyklitische Krise genannt, zeichnet sich durch rezidivierende Schübe eines IOD-Anstiegs in Verbindung mit einer leichten Uveitis anterior aus. Die Ätiologie ist nicht vollständig geklärt. Eine CMV-Infektion wird als mögliche Ursache angenommen.

Fallbeschreibung: Eine 73-jährige Patientin stellte sich im Mai 2021 in unserer Klinik mit Schmerzen am rechten Auge und Sehverschlechterung vor. Der IOD in der ophthalmologischen Fachpraxis lag bei > 35 mmHg trotz lokaler 3-fach-Therapie und oraler Glaupax-Medikation. Ähnliche Episoden bestanden bereits in den Jahren 2003 und 2020.

Befund RA: Visus: ccs 0,1 (Vorvisus: ccs 0,2), Tensio: 24 mmHg, VAA: Endothelbeschläge, Vorderkammer tief, reizfrei, IOL in loco, HAA: Papille blass, CDR 0.7, Gesichtsfeld 30-2: Aulhorn 5. Wir führten eine Vorderkammer Punktion bei V.a. Posner-Schlossman-Syndrom durch.

Ergebnisse: Die Vorderkammer Punktion erbrachte den Nachweis von CMV-DNA. Neben der drucksenkenden Therapie leiteten wir bei CMV-Infektion/-Reaktivierung eine antivirale Therapie mittels Valganaciclovir (oral) ein.

Bei fehlender Therapieadhärenz kam es bis Mai 2022 zur Befundverschlechterung. Es zeigten sich ein Visusabfall auf HBW, ein Vorderkammerreiz, eine Tensioerhöhung sowie eine vorangeschrittene Papillenexkavation (CDR 0.9–1.0). Wir führten daher eine CPC durch. Weiterhin wurde die drucksenkende und antivirale Therapie wieder aufgenommen.

Bei erneutem Tensioanstieg und bestehenden Endothelbeschlägen erfolgte im Juli 2022 im Anschluss der systemischen antiviralen Therapie eine Lokaltherapie mittels Ganciclovir AT (2%) 4x tgl. In einer ambulanten Kontrolle im August zeigte sich daraufhin eine zufriedenstellende Tensiolage (RA: 17 mmHg) sowie ein Rückgang der Endothelbeschläge bei gleichbleibendem Visus (HBW).

Schlussfolgerung: Neben einer antiviralen Therapie mittels Valganciclovir (oral) oder Ganciclovir (i.v.) kann das Posner-Schlossman-Syndrom bei CMV-Nachweis erfolgreich mittels 2%-igen-Ganciclovir Augentropfen behandelt werden. Zusätzlich sollte je nach Tensiolage eine drucksenkende Therapie erfolgen.