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Routinemäßige Spender-Tomographie in der Hornhautbank als sterile Screening-Methode zur verbesserten Transplantatauswahl bei der Hornhauttransplantation
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Published: | October 31, 2018 |
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Zielsetzung: Das Ziel dieser prospektiven Studie war es, die Effizienz der optischen Kohärenztomographie am vorderen Augenabschnitt (VA-OCT) als eine nicht-invasive und sterile Screening-Methode zum Nachweis von Krümmungs- und/oder Dicken-Anomalien von potentiellen Hornhauttransplantaten zu bewerten.
Methoden: 133 routinemäßig organkultivierte Spenderhornhäute, die in sterilen Zellkulturflaschen befestigt waren, wurden mittels VA-OCT CASIA 2 mindestens 24 Stunden nach Zugabe von 6% Dextran T-500 (Medium 2) untersucht. Die Flaschen wurden auf einem eigens konstruierten Halter befestigt. Das OCT-System wurde von der Rückseite des Corneoscleralscheibchens auf dessen optisches Zentrum (zentrale Zone von 7 mm) ausgerichtet und darauffolgend 3-dimensionale Volumendaten in horizontaler und vertikaler Scanrichtung erzeugt. Nach der Vorverarbeitung der Daten wurde eine Kanten-Detektion der Vorder- und Rückfläche der Spenderhornhaut mit MATLAB durchgeführt. Anschließend wurde ein sphäro-zylindrisches Oberflächenmodell an die detektierten Oberflächen angepasst, um die Radien von Vorder- und Rückseite zu bestimmen. Die zentrale Hornhautdicke wurde durch Berechnung des absoluten Abstandes zwischen vorderer und hinterer Oberfläche errechnet.
Ergebnisse: Der mittlere steile/flache Vorderflächenradius betrug 7,5±0,2 (6,8–7,9) / 7,7±0,2 (7,3–8,8) mm, die entsprechenden Werte für die Rückfläche waren 6,6±0,2 (5,9–7,1) / 6,7±02 (6,2–7,5) mm und die mittlere zentrale Dicke betrug 585,6±43,9 (454,9–678,9) µm. Anomalien (jenseits +/- 2 Standardabweichungen) wurden bei 8 Hornhäuten (6,0%) bezüglich der Vorderflächenkrümmung, bei 12 Hornhäuten (9,0%) bezüglich der Rückfläche und bei 3 Hornhäuten (2,3%) bezüglich der Dicke gefunden.
Schlussfolgerungen: Die VA-OCT bietet eine objektive, sterile und halbautomatische Screening-Methode zur Identifizierung kornealer morphologischer und vor allem refraktiver Veränderungen (z. B. Keratokonus, Zustand nach PRK/LASIK), um die Spenderauswahl in der Hornhautbank zu optimieren.