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Zentralvenenverschluss nach Einnahme von Preworkoutboostern
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Published: | November 3, 2017 |
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Hintergrund: Preworkoutbooster sind in der Fitness-Szene äußerst populäre und legale Nahrungsergänzungsmittel zur Steigerung der Motivation und Leistung. Es ist kaum bekannt, dass es sich hierbei um psychoaktive und massiv vasokonstriktorische Substanzmischungen handelt. Wir stellen den Fall eines 24-jährigen Studenten vor, der nach chronischem Konsum von Preworkoutboostern einem Zentralvenenverschluss erlitten hat.
Methoden: Der Patient stellte sich mit einer einseitigen Visusminderung auf 0,1 links vor. Funduskopisch zeigte sich das Vollbild eines Zentralvenenverschlusses mit streifigen Blutungen, Cotton-wool-Herden, Makula- und Papillen-Ödem. Blutbild, Gerinnung, Nierenwerte und Elektrolyte waren normal, ebenso Protein A und C, Willebrand-Faktor und Homocystein-Säure. Ein cMRT mit MR-Angio konnte Raumforderungen und ein Sinustrombose ausschließen. Der Blutdruck war grenzwertig erhöht.
Ergebnisse: Der Patient berichtete, dass vor dem Ereignis über einen Zeitraum von 5 Wochen 5mal wöchentlich einen Preworkoutbooster mit dem inzwischen verbotenen Wirkstoff Dimethylamylamin eingenommen habe. Nach Absetzen des Präparates normalisierte sich der Blutdruck. Im Verlauf der Behandlung mit VEGF-Inhibitoren intravitreal verbesserte sich der Visus auf 0,8.
Schlussfolgerungen: Nahrungsergänzungsmittel aus der Gruppe der Preworkoutbooster stellen ein Risikofaktor für retinale Gefäßverschlüsse bei jungen Patienten aus der Fitness-Szene dar.