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90. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

04.11.2017, Marburg

Internetbasierter Ansatz zur Optimierung der Linsenkonstanten: Das Projekt IOLCon

Meeting Abstract

  • T. Eppig - Universitäts-Augenklinik Homburg/Saar
  • M. Schwemm - Universitäts-Augenklinik Homburg/Saar; Hochschule Kaiserslautern, Fachbereich Informatik und Mikrosystemtechnik, Zweibrücken
  • S. Schröder - Universitäts-Augenklinik Homburg/Saar
  • A. Langenbucher - Universitäts-Augenklinik Homburg/Saar

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 90. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Marburg, 04.-04.11.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc08

doi: 10.3205/17rma08, urn:nbn:de:0183-17rma085

Published: November 3, 2017

© 2017 Eppig et al.
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Die Stärke der Intraokularlinse (IOL) wird meist anhand von Formeln berechnet. In der Regel werden dafür Formeln eingesetzt, welche die Hornhaut und Linse als ‚dünne Linsen‘ vereinfachen. Unabhängig von der Berechnungsmethode muss jedoch die postoperative (effektive) Linsenposition abgeschätzt werden. Diese Abschätzung wird durch die sogenannten IOL-Konstanten an verschiedene Linsenmodelle angepasst, die neben biometrischen Größen die postoperative Refraktion erfassen. Mit steigender Zahl der postoperativen Fälle steigt die Genauigkeit, mit der die IOL-Konstanten ermittelt werden. So wird die künftige Treffsicherheit bezüglich der gewünschten Zielrefraktion verbessert.

Wir präsentieren eine internetbasierte, frei zugängliche Datenbank zur fortlaufenden Archivierung und automatischen, herstellerunabhängigen Optimierung von IOL-Konstanten für die Kataraktchirurgie. Die Datenbank beinhaltet sowohl technische Spezifikationen von IOL als auch nominale und optimierte IOL-Konstanten. Die Bereitstellung von IOL-Daten bzw. Operationsergebnissen erfolgt über zwei Nutzergruppen:

1.
IOL-Hersteller und -Distributoren
2.
Augenärzte

IOL-Hersteller und IOL-Distributoren geben die technischen Daten ihrer Produkte ein und pflegen diese. Augenärzte können mit der Such- und Filterfunktion gezielt IOL auswählen. Angemeldete Augenärzte laden die relevanten Untersuchungsergebnisse für die Optimierung als Datei hoch. Die erfassten Daten werden auf Validität geprüft und zur Berechnung von individuell- und global optimierten Konstanten genutzt. Eine XML-basierte Schnittstelle erlaubt einen standardisierten Datenaustausch für Biometriegeräte.

Mit IOLCon (http://www.iolcon.org) entsteht in Zusammenarbeit mit Herstellern von IOLs und Biometern sowie Augenärzten eine umfassende, weltweite Datenbank für IOL-Spezifikationen und -Konstanten. Hierdurch können optimierte IOL-Konstanten künftig zeitnah und standardisiert veröffentlicht werden.