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90. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte

04.11.2017, Marburg

Einseitige und beidseitige Implantation einer asymmetrischen bifokalen low-add EDOF-IOL

Meeting Abstract

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  • L. Daas - Universitäts-Augenklinik Homburg/Saar
  • B. Seitz - Universitäts-Augenklinik Homburg/Saar
  • N. Ardjomand - Universitäts-Augenklinik Homburg/Saar; Sehzentrum für Augenlaser & Augenchirurgie, Graz, Österreich; Universitäts-Augenklinik Graz, Österreich

Verein Rhein-Mainischer Augenärzte. 90. Versammlung des Vereins Rhein-Mainischer Augenärzte. Marburg, 04.-04.11.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc04

doi: 10.3205/17rma04, urn:nbn:de:0183-17rma046

Published: November 3, 2017

© 2017 Daas et al.
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Hintergrund: Bifokale und trifokale Intraokularlinsen (IOLs) haben den Vorteil der Brillenunabhängigkeit. Dies geht jedoch auf Kosten von Halos und Kontrastreduktion für viele Patienten. IOLs mit einer erweiterten Tiefenschärfe (EDOF) weisen geringere störende Nebeneffekte auf. In dieser retrospektiven Untersuchung analysierten wir die visuellen Daten von Patienten nach der Implantation einer asymetrischen "low-add" bifokalen EDOF IOL.

Methodik: Bei 36 Patienten (68 Augen) mit oder ohne Katarakt wurde nach eine komplikationslosen Phakoemulsifikation eine IOL mit erhöhter Tiefenschärfe (Oculentis Comfort, Oculentis, Deutschland) implantiert. Bei 32 Patienten wurden beide Augen innerhalb von 7 Tagen operiert. Bei 4 Patienten wurde diese IOL einseitig implantiert. Das durchschnittliche Alter der Patienten betrug 71,2 ± 13 Jahre (Mittelwert±Standardabweichung). Im Durchschnitt betrug die Stärke der implantierten IOLs 24,1±5,1Dpt. Die Zielrefraktion war Emmetropie im dominanten und -0,8±0,4Dpt. im nicht-dominanten Auge. Der unkorrigierte Fernvisus, bestkorrigierter Fernvisus, unkorrigierte Nahvisus, unkorrigierte Intermediärvisus wurden 3-6 Monate postoperativ erhoben.

Ergebnisse: 60 Augen lagen innerhalb der errechneten Zielrefraktion (±0,5 Dpt.). Alle Patienten hatten einen postoperativen binokularen unkorrigierten Fernvisus von 0,0 logMAR. Der postoperative unkorrigierte Fernvisus des dominanten Auges betrug 0,0 logMAR und der des nicht-dominaten Auges 0,4-0,2 logMAR. Der postoperative binokulare unkorrigierte Nahvisus betrug 0,4-0,1 logMAR. Alle Patienten waren mit dem unkorrigierten Intermediärvisus zufrieden. 32 Patienten von 36 konnten auf ihre Lesebrille verzichten. 5 Patienten brauchten beim längeren Lesen nach wie vor einer Lesebrille mit +1,0 sph beidseits.

Schlussfolgerung: Das Wirkungsprinzip der erweiterten Tiefenschärfen Intraokularlinsen (EDOF) mit niedriger Addition von +1,5 Dpt, asymmetrischer Optik und Mikro-Monovision scheint eine verträgliche Lösung für die Mehrheit der Patienten zu sein. Auch die einseitige Implantation dieser IOL bei emmetropen presbyopen Patienten mit einer Zielrefraktion von -1,0 Dpt am nicht-dominanten Auge führt in der Regel zu einer Brillenunabhängigkeit.