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„In vivo Mikroskopie“ der Amnionmembran-Integration in die menschliche Kornea mittels Vorderabschnitts-OCT im Vergleich zur Histologie
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Published: | October 30, 2013 |
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Hintergrund: Bei therapierefraktären herpetischen Hornhautulcera führt die mehrlagige Amnionmembrantransplantation (AMT) zu schnellem Epithelschluss und langfristig stabilen Oberflächenverhältnissen. Zur visuellen Rehabilitation kann im reizfreien Intervall eine perforierende Keratoplastik durchgeführt werden.
Fragestellung: Wie stellt sich die Reepithelialisierung und die Integration der Amniongrafts in einem kontaktfreien Verfahren mittels Vorderabschnitts-OCT in vivo dar?
Fallserie: Bei 3 Patienten mit herpetischem Hornhautulcus wurde eine AMT als zwei-, drei- oder fünflagiges Graft durchgeführt. Nach 1-6 Monaten erfolgte eine perforierende Hornhauttransplantation. Präoperativ wurde eine Aufnahme mit dem hochauflösenden Vorderabschnitts-OCT SS 1000 CASIA von Tomey gemacht und mit dem histologischen Bild der exzidierten Hornhaut verglichen. Die Hornhautschnitte wurden in Paraffin fixiert und mit Hämatoxylin-Eosin und PAS gefärbt.
Ergebnisse: Im Vorderabschnitts-OCT stellte sich das Epithel über dem Amniongraft als glatter hyporeflektiver Streifen von 30 µm bis 66 µm Dicke dar. Das Amniongewebe ließ sich vom umgebenden Hornhautstroma aufgrund eines anderen Reflexionsverhaltens abgrenzen. Der Anteil an Amnion zur Gesamhornhautdicke nach Wiederherstellung der Hornhautkurvatur betrug von 23% bis 61%. Die einzelnen Amnionlagen waren im Bereich von Spaltbildungen zwischen den Amnionmembranen differenzierbar. Die Vorderabschnitts-OCT-Aufnahmen zeigten in Übereinstimmung mit der Histologie in zwei Fällen ein „subepitheliales Integrationsmuster“ und in einem Fall eine „intrastromale Integration“ der Amnionmembranen in die Wirtshornhaut.
Schlussfolgerung: Das hochauflösende Vorderabschnitts-OCT SS 1000 CASIA kann zur Verlaufsbeobachtung nach AMT bei herpetischen Ulcera herangezogen werden, da es bei spaltlampenmikroskopisch trüber Hornhaut die Beurteilung der Integration der Amnionmembrantransplantate erlaubt und somit Hinweise auf die Hornhautstabilität gibt.