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Evaluation extrazellulärer Vesikel im Blutplasma als Biomarker für MacTel Typ2
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Published: | June 13, 2025 |
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Hintergrund: Makuläre Teleangiektasien Typ 2 (MacTel2) sind eine Erkrankung der Netzhaut, die zu einer chronischen Degeneration im Bereich der Makula mit progredientem Verlust der Sehfähigkeit führen. Da die genauen Mechanismen der Krankheitsprogression noch nicht vollständig verstanden sind, besteht ein großes Interesse an der Identifikation neuer Biomarker, die frühzeitig Hinweise auf den Verlauf der Erkrankung geben können. In den letzten Jahren haben sich extrazelluläre Vesikel (EV) als Diagnose- und Prognosemarker aufgetan. Dies sind Nanometer-große Strukturen, die unterschiedliche Moleküle transportieren und in allen Körperflüssigkeiten gefunden werden können. Sie tragen als interzelluläre Kommunikationsplattform wesentlich zu zellulären Prozessen bei. Veränderungen in der Konzentration oder der molekularen Zusammensetzung der EV können auf das Vorliegen oder Fortschreiten einer Erkrankung hinweisen.
Ziel: Diese Arbeit untersucht die Korrelation des EV-Profils aus dem peripheren Blut mit dem Vorliegen einer MacTel2-Erkrankung um das Potential extrazelluärer Vesikel im Blutplasma als Biomarker zu evaluieren.
Methoden: Es wurden 30 CPDA-Blutproben von MacTel2- und Kontroll-Patienten gesammelt. Um deren EV-Profil zu analysieren wurden EV mit Hilfe von Tangentialflussfiltration und Größenausschluss-Chromatographie in unterschiedliche Größenklassen isoliert. Zur Charakterisierung der so gewonnenen Fraktionen (Fraktion 1-7, EV-large), wurden die Partikel- und Proteinkonzentration mittels Nanopartikel-Tracking-Analyse (NTA) und Micro-BCA bestimmt. Zudem wurden verschiedene EV-spezifische-Biomarker (CD9, CD63, CD81) zum Nachweis von EVn untersucht. Um den Einfluss von größenähnlichen Lipoproteinen auf das Ergebnis zu ermitteln, wurden ELISA-Analysen für die Apolipoproteine A und B durchgeführt.
Ergebnisse: Unsere Analysen zeigen, dass die Fraktionen 2-4 der kleinen EV eine niedrige Proteinkonzentration, aber eine hohe Partikelkonzentration aufweisen, was auf eine Anreicherung von EVn in diesen Fraktionen hindeutet. Für die Bestimmung EV-spezifischer Marker wurden deshalb die Fraktionen 2–4 zusammengefasst. Im Blut von MacTel2-Patienten waren EV-Marker CD9, CD63 und CD81 gegenüber Proben von Kontrollpatienten deutlich vermehrt nachweisbar. In den ELISA-Analysen für die Apolipoproteine A und B ließen sich für Apo-A in den relevanten Fraktionen nur sehr geringe Mengen nachweisen, während Apo-B eine leichte Erhöhung zeigte.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass sich in den Fraktionen 2–4 tatsächlich EV befinden und dass deren Profil im peripheren Blut von MacTel2-Patienten im Vergleich zu Gesunden verändert ist. Dies ist mit einem diagnostischen Potential für EV bei MacTel2 vereinbar.