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37. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

27.06. - 28.06.2025, Berlin

Ursachen, Outcome und Keimspektrum nach Endophthalmitis – eine retrospektive Analyse der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie Innsbruck

Meeting Abstract

  • Yvonne Nowosielski - Innsbruck/A
  • C. Erlacher - Innsbruck/A
  • A. Franchi - Innsbruck/A
  • T. Rauchegger - Innsbruck/A
  • M. Rehak - Innsbruck/A

Retinologische Gesellschaft. 37. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Berlin, 27.-28.06.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc25rg22

doi: 10.3205/25rg22, urn:nbn:de:0183-25rg227

Published: June 13, 2025

© 2025 Nowosielski et al.
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Text

Einleitung: Die Endophthalmitis ist eine schwere Infektion des Auges, die zu einer Visusverschlechterung und im schlimmsten Fall zur Erblindung führen kann. In dieser retrospektiven Analyse wurden alle Endopthalmitisfälle der letzten 10 Jahre, welche an der Univ.-Klinik für Augenheilkunde und Optometrie in Innsbruck behandelt wurden, aufgearbeitet.

Methoden: Es wurden alle Patient*innen, die zwischen 2013 und 2023 aufgrund einer Endophthalmitis an der Univ.-Augenklinik Innsbruck behandelt wurden, in die retrospektive Analyse eingeschlossen. Ursachen, Therapiemethoden, Visus (nach Snellen) nach 7 Tagen, 1, 6 und 12 Monaten, Keimspektrum und Zeit bis zur Operation wurden aus der elektronischen Krankenakte erhoben. Wir führten deskriptive Analysen, Korrelationen und paarweise Vergleiche des Visus im Zeitverlauf durch.

Resultate: Von 2013–2023 wurden 121 Endophthalmitiden in Innsbruck behandelt. Davon waren 43 (35,54%) intramural postoperativ, 38 (31,4%) extramural postoperativ, 35 (28,93%) endogen und 5 (4,13%) iatrogen verursacht. Bei den postoperativen Endophthalmitiden (n=81) war die Katarakt Operation die häufigste Ursache (n=34, 41,9%), gefolgt von IVOMs (n=22, 27,1%), Vitrektomien (n=6, 7,4%), Glaukom Operationen (n=5, 6,17%) und anderen Operationen (n=14, 17,2%). Von insgesamt 121 Endophthalmitiden war bei 51 Patienten (38,9%) kein Keim nachweisbar, 42 (32,1%) zeigten einen gram positiven Keim, 20 (15,2%) zeigten einen Pilz und nur 5 (3,8%) einen gram negativen Keim. Bei 97.475 durchgeführten Operationen wurde eine Gesamtrate der postoperativen Endophthalmitis von 0,04% festgestellt. Bei den exogen verursachten Endophthalmitiden lag die mediane Dauer zur Vitrektomie bei 4 Stunden, zu tap&inject bei 12 Stunden. Erfreulicherweise verbesserte sich der Ausgangsvisus im Vergleich zu allen Zeitpunkten postoperativ signifikant unabhängig von der Therapie.

Schlussfolgerung: Katarakt Operationen waren der häufigste Grund für eine postoperative Endophthalmitis. Ein Keimnachweis gelingt nur in etwas mehr als der Hälfte der Fälle. Unsere therapeutischen Interventionen führten zu allen Zeitpunkten zu einer Visusverbesserung.