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Versorgung von persistierenden Makulaforamina mittels temporärer Silikonöl-Tamponade
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Published: | June 13, 2025 |
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Ziel: Persistierende durchgreifende Makulaforamina nach einer erfolgten PPV mit Peeling und Gaseingabe stellen eine therapeutische Herausforderung dar. Es werden in der Literatur diverse chirurgische Behandlungsansätze zum Sekundärverschluss vorgeschlagen. In dieser Studie wird speziell auf die temporäre Silikonöl-Tamponade als therapeutischer Ansatz für persistierende Makulaforamina eingegangen und die anatomischen und funktionellen Ergebnisse in einer großen Kohorte dargestellt.
Methode: In einer retrospektiven, multizentrischen Studie aus fünf deutschen universitären Augenzentren wurden Patienten mit persistierendem Makulaforamen nach einer Vitrektomie mit ILM-Peeling und Gastamponade eingeschlossen, die anschließend mit einer temporären Silikonöltamponade behandelt wurden. Mittels optischer Kohärenztomographie (OCT) wurden die Morphologie des Makulaforamens, der minimale lineare Durchmesser (MLD), die finale Verschlussrate nach Öltamponaden-Entfernung, sowie Veränderungen der bestkorrigierten Sehschärfe analysiert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 107 Augen von 107 Patienten ausgewertet. Die mediane Dauer der Silikonöltamponade betrug 16,0 Wochen (Interquartilsabstand [IQR] 12,0–22,0). Ein Verschluss des Makulalochs (flach/geschlossen) wurde in 91,6% der Fälle erreicht. Die mediane bestkorrigierte Sehschärfe verbesserte sich signifikant von 1,00 logMAR (IQR 0,70–1,00) auf 0,70 logMAR (IQR 0,49–1,00; p<0,001). Der durchschnittliche präoperative MLD lag bei 458,9 µm (±180,7). Patienten mit einem nicht erfolgreichen Verschluss hatten einen signifikant größeren MLD nach der ersten operativen Versorgung mittels PPV mit Peeling und Gastamponade im Vergleich zu final verschlossenen Makulaforamina (595,6 µm ±241,0 versus 449,4 µm ±183,4; p=0,029).
Schlussfolgerung: Die Behandlung persistierender Makulaforamina mit einer temporären konventionellen Silikonöltamponade ohne zusätzliche Netzhautmanipulation oder postoperative Lagerung führt zu einer hohen anatomischen Erfolgsrate und einer signifikanten Verbesserung der mittleren bestkorrigierten Sehstärke. Die Erfolgsrate nimmt mit zunehmender Größe des Makulaforamens ab.