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36. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft

Retinologische Gesellschaft

28.06. - 29.06.2024, Essen

Real-world-Registerdaten bei intravitrealen Injektionen

Meeting Abstract

  • Julian A. Zimmermann - Münster
  • J.J. Storp - Münster
  • C. Dicke - oregis, Projektmanagement, Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft, München
  • M.D. Leclaire - Münster
  • N. Eter - Münster

Retinologische Gesellschaft. 36. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Essen, 28.-29.06.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24rg15

doi: 10.3205/24rg15, urn:nbn:de:0183-24rg151

Published: June 25, 2024

© 2024 Zimmermann et al.
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Fragestellung: Oregis (Ophthalmologisches Register) ist das nationale digitale ophthalmologische Register der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG), das hypothesenoffene Patientendaten zur Verbesserung der Versorgungsforschung in Echtzeit zur Verfügung stellt. Intravitreale operative Medikamentenapplikationen (IVOMs) gehören zu den häufigsten Eingriffen in der Augenheilkunde. Ein Großteil der verabreichten Injektionen umfasst die Anti-Vascular-Endothelial-Growth-Factor(VEGF)-Präparate Aflibercept, Bevacizumab, Brolucizumab, Faricimab und Ranibizumab. Ziel der Studie war es, multizentrische Daten zur Anzahl der durchgeführten Anti-VEGF-IVOMs in deutschen Injektionszentren zu erheben.

Methodik: Es wurde eine automatisierte Abfrage der Datensätze aller Patienten durchgeführt, die im Zeitraum von 2015 bis 2023 in den an oregis angeschlossenen Versorgungseinrichtungen Anti-VEGF-IVOMs erhalten haben. Dabei wurden die Anzahl der Patienten sowie die eingesetzten Medikamente Aflibercept, Bevacizumab, Brolucizumab, Faricimab und Ranibizumab abgefragt.

Ergebnisse: Bisher konnten Daten von über 600.000 Patienten in oregis erfasst werden. Im Jahr 2023 übermittelten bundesweit neun augenärztliche Praxen und Kliniken Daten an das Register. Im Beobachtungszeitraum erhielten in den teilnehmenden Zentren 15.054 Patienten intravitreale Injektionen. Die Gesamtzahl der durchgeführten Injektionen betrug 141.105. Davon wurden 13.927 Patienten mit Bevacizumab, 9.149 Patienten mit Aflibercept und 8.567 Patienten mit Ranibizumab behandelt.

Schlussfolgerungen: Seit der Idee eines nationalen digitalen Registers zur Verbesserung der Versorgungsforschung in der Augenheilkunde in Deutschland im Jahr 2014 wächst die Datenbank kontinuierlich. Diese Studie konnte erstmals einen großen Datensatz von über 15.000 Patienten, die IVOMs aus den angeschlossenen Versorgungszentren erhielten, zur Verfügung stellen, um die Versorgungssituation mit intravitrealen Injektionen in Deutschland zu beleuchten. Um die Aussagekraft zu verbessern, ist es das Ziel von oregis, möglichst viele Versorgungseinrichtungen einzubeziehen. Der Aufbau eines nationalen Registers in der Augenheilkunde auf der Basis digital erfasster Patientendaten ermöglicht vielfältige Auswertungsmöglichkeiten für die klinische Forschung sowie die Erfassung und Verbesserung der Versorgungssituation.