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24-Monats-Daten des Retina.net CCS-Registers
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Published: | June 25, 2024 |
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Hintergrund: Das Retina.Net-Register zur Chorioretinopathia centralis serosa (CCS) erfasst Daten von CCS-Patienten in einem landesweiten multizentrischen Ansatz. Ziel ist es, die Epidemiologie, Risikofaktoren, klinische Präsentationen sowie Diagnose- und Behandlungsmuster zu analysieren.
Material und Methoden: In dieser multizentrischen Kohortenstudie wurden zwischen Januar 2022 und März 2024 Patienten mit CCS in 15 Studienzentren in Deutschland und den Niederlanden rekrutiert. Nach Einwilligung der Patienten wurden demografische Daten, Risikofaktoren, berichtete Symptome, bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA), Fundusbefunde, Krankheitsschwere sowie diagnostische und therapeutische Entscheidungen erfasst und analysiert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 817 Augen von 614 CCS-Patienten (464 Männer und 143 Frauen) im mittleren Alter von 50,7 Jahren (IQR 42,5–59,9) untersucht. 203 Patienten (25%) hatten CCS an beiden Augen. Die Augen wurden in verschiedene Kategorien eingeteilt: 41% akute CCS, 25% chronische CCS, 11% inaktive CCS, 5% chronische atrophische CCS und 8% CCS mit sekundärer CNV. Häufig berichtete Risikofaktoren waren psychischer Stress (57%), Rauchen (40%), arterielle Hypertonie (40%) und Steroidanwendung (32%). Die häufigsten Symptome waren verminderte Sehschärfe (65%), Metamorphopsie (27%), relatives Skotom (21%), unscharfes Sehen (7%) und Dyschromatopsie (3%). Der mediane logMAR-BCVA bei der Erstuntersuchung betrug 0,1 (≈20/25, IQR 0,0–0,4), mit einer Tendenz zu schlechterer BCVA bei chronischen Fällen. 68% der Patienten erhielten keine Behandlung, 24% lokale Behandlungen und 13% systemische Behandlungen. Lokale Therapien umfassten Anti-VEGF-Injektionen (31%), Mikropuls-Laser (26%), fokalen nichtgepulsten Laser (19%), photodynamische Therapie (17%) und nichtsteroidale entzündungshemmende Augentropfen (12%). Bevacizumab war der am häufigsten verwendete Anti-VEGF-Wirkstoff für sekundäre CNV.
Diskussion: Das Retina.net CCS-Register repräsentiert eine der größten europäischen CCS-Patientenkohorten. Der Frauenanteil war höher als erwartet, die Rate beidseitiger aktiver Erkrankungen jedoch niedriger als antizipiert. Obwohl die Diagnostik in den meisten Zentren einheitlich ist, sind die therapeutischen Entscheidungen sehr unterschiedlich. Dies verdeutlicht das aktuelle therapeutische Dilemma und unterstreicht die Notwendigkeit weiterer randomisierter kontrollierter Therapiestudien