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Reduzierte Flussdichte bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz und Hämodialysetherapie gemessen mittels OCT-Angiographie
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Published: | June 29, 2023 |
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Hintergrund: Es ist bekannt, dass eine terminale Niereninsuffizienz mit Hämodialysetherapie (HD) mit Veränderungen der kardiovaskulären und okulären Durchblutung einhergeht. In dieser Studie vergleichen wir die retinale Flussdichte, gemessen mittels optischer Kohärenztomographie-Angiographie (OCTA) bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz und HD und Kontrollpersonen.
Methodik: In diese prospektive Studie wurden 24 Augen von 24 Patienten mit HD bei terminaler Niereninsuffizienz und 24 Augen von 24 alters- und geschlechtsangepassten Kontrollpersonen eingeschlossen. Die Flussdichte des oberflächlichen (SCP), tiefen (DCP) und choriokapillären (CC) Gefäßplexus der Makula sowie der radialen peripapillären Kapillaren (RPC) der Papille wurden mithilfe OCTA (Optovue Inc., Fremont, Kalifornien, USA) gemessen. Zudem wurden die Netzhautdicke und das Netzhautvolumen bestimmt. Die Ergebnisse wurden mit dem Mann-Whitney-U-Test untersucht. Mittels Spearmann-Korrelationskoeffizient wurde der Grad der Korrelation zwischen der Dauer der HD und den OCTA-Parametern analysiert.
Ergebnisse: Die Flussdichte des SCP und CC der Studiengruppe war im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant reduziert (SCP: Studiengruppe 41,41 (38,92; 44,39) vs. Kontrollgruppe 45,00 (43,65; 47,58), p<0,01; CC: Studiengruppe 65,96 (64,55; 68,82) gegenüber Kontrollgruppe 69,52 (67,23; 72,16), p<0,01). Die Reduktion der FD korrelierte signifikant negativ mit der HD-Dauer. In der Studiengruppe waren die Netzhautdicke und das Netzhautvolumen signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe (p<0,01).
Schlussfolgerungen: Patienten, die bei chronischer terminaler Niereninsuffizienz eine Hämodialyse erhalten, zeigen Veränderungen der retinalen und choroidalen Mikrozirkulation. Bei der Analyse von OCTA-Messungen sollte dies berücksichtigt werden. Die Messung von OCTA-Parametern könnte eine nützliche, nicht-invasive und quantifizierbare Methode sein, um die Mikrozirkulation bei Patienten mit HD zu überwachen.