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Fluoreszenzlebensdauer-Ophthalmoskopie (FLIO) der Makula von Rauchern und Nichtrauchern
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Published: | June 29, 2022 |
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Hintergrund: Fluoreszenzlebensdauer-Ophthalmoskopie (FLIO) hat das Potenzial, nicht nur strukturelle, sondern auch metabolische Veränderungen des Augenhintergrunds zu erkennen. Nikotinkonsum kann aufgrund seiner Auswirkungen auf den Zellstoffwechsel zu einem erhöhten Risiko für verschiedene ophthalmologische Erkrankungen führen. In dieser Studie wurde FLIO durchgeführt, um die Fluoreszenzlebensdauer (FLD) von Rauchern und Nichtrauchern zu vergleichen.
Methoden: Die Makula von 26 Nichtrauchern und 28 Rauchern im Alter von 20-37 Jahren ohne systemische oder ophthalmologische Erkrankungen wurde untersucht. FLIO (Anregungswellenlänge: 473 nm, Emission: kurzer Spektralkanal (SSC): 498–560 nm, langer Spektralkanal (LSC): 560–720 nm) und optische Kohärenztomographie (OCT) der Makula wurden durchgeführt. Die FLD und die Netzhautdicke in Bereichen eines ETDRS-Gitters (Zentrum/Fovea, innerer Ring und äußerer Ring) wurden analysiert.
Ergebnisse: Die Raucher zeigten im Vergleich zu den Nichtrauchern eine Verlängerung der mittleren FLD (тm) vorwiegend foveal und im inneren Ring des SSC, während die FLD im äußeren Ring des LSC signifikant verkürzt war. Die OCT zeigte keine Unterschiede in der Netzhautdicke zwischen den beiden Gruppen.
Schlussfolgerung: Die Veränderungen in der FLD ließen sich nicht auf strukturelle Veränderungen im OCT zurückführen. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass die FLD durch mikrostrukturelle oder metabolische Prozesse verändert wird. Grundlegender Mechanismus könnte hierfür der durch Nikotin erhöhte oxidative Stress sein, welcher mit einer FLD-Verlängerung einhergehen kann. FLIO könnte somit dabei helfen, weitere metabolische Krankheitsprozesse, welche zum Teil durch den Lebensstil ausgelöst werden, aufzudecken.