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34th Annual Meeting of the German Retina Society

German Retina Society

01.07. - 02.07.2022, Lübeck

Behandlung der neovaskulären altersbedingten Makuladegeneration: Erkenntnisse aus dem Berliner Makularegister über den Medikamentwechsel

Meeting Abstract

  • Vitus A. Knecht - Berlin
  • T. Riemer - Berlin
  • D. Berndt - Berlin
  • A. Böker - Berlin
  • J. Urban - Berlin
  • U. Schrifl - Berlin
  • S. Rau - Berlin
  • A. Rübsam - Berlin
  • A. M. Joussen - Berlin
  • O. Zeitz - Berlin

Retinologische Gesellschaft. 34. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Lübeck, 01.-02.07.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc06.07

doi: 10.3205/22rg26, urn:nbn:de:0183-22rg268

Published: June 29, 2022

© 2022 Knecht et al.
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Text

Hintergrund: Bevacizumab, Ranibizumab und Aflibercept werden zur Behandlung der neovaskulären altersbedingten Makuladegeneration (nAMD) eingesetzt. Die Studiendaten weisen auf keine statistische Unterlegenheit aller Medikamente hin, und die Medikamente werden als frei austauschbar angesehen. Daher wurden in dieser Studie die Erfahrungen mit der Umstellung von Aflibercept oder Ranibizumab auf Bevacizumab und zurück analysiert.

Methoden: Die Behandlungsdaten von IVT-Patienten mit diagnostizierter nAMD wurden aus der Datenbank des klinischen Berliner Makularegisters extrahiert. Patienten, bei denen ein Medikamentenwechsel von Aflibercept oder Ranibizumab zu Bevacizumab durchgeführt wurde, waren Gegenstand dieser Studie. Die bestkorrigierte Sehschärfe, die zentrale Netzhautdicke (CRT), das Makulavolumen und die Länge des Injektionsintervalls wurden statistisch untersucht. Weitere Endpunkte wurden deskriptiv ausgewertet.

Ergebnisse: Die mittlere Sehschärfe sank von 0,57 ± 0,05 logMAR unter Aflibercept/Ranibizumab auf 0,68 ± 0,06 logMAR nach dem Wechsel (P=0,001; N=63). Die CRT stieg von 308 ± 11 µm auf 336 ± 16 µm (P=0,011; N=63). Etwa die Hälfte der Probanden wurde wieder umgestellt: Die Sehschärfe stieg von 0,69 ± 0,08 logMAR auf 0,58 ± 0,09 logMAR (N=26). Die CRT sank von 396 ± 28 auf 337 ± 20 µm (N=28).

Schlussfolgerung: Die Daten liefern reale Belege dafür, dass es nach der Umstellung auf Bevacizumab zu einem Verlust der Sehschärfe und einer Zunahme von Netzhautödemen kommt. Die Annahme der freien Umstellbarkeit der Medikamente kann in dieser Kohorte nicht bestätigt werden.