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Vollständige Visuserholung nach Netzhautablösung
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Published: | June 29, 2022 |
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Einleitung: Die anatomische Wiederanlage der Netzhaut führt nicht in allen Fällen zu einem vollständigen Wiedererlangen der Sehschärfe. Es erfolgte eine Analyse hinsichtlich möglicher Faktoren für einen günstigen Verlauf.
Methoden: 50 Patienten wurden nach rhegmatogener Ablatio und operativer Versorgung mittels Pars-Plana-Vitrektomie (überwiegend 23G nahtlos) und bei Erreichen eines postoperativ guten Visus (0,8–1,0 dezimal) eingeschlossen. Es erfolgte eine Auswertung hinsichtlich des Visusverlaufs, der Dauer und Art der Symptomatik und Makulabeteiligung und OCT-Verlauf.
Ergebnisse: Der präoperative Visus (dezimal) zeigte große Schwankungsbreiten von Handbewegung bis 1,0 als Ausgangwert. Im Mittel lag der Visus bei 0,52 + 0,38 und die Symptomatik bestand seit etwa 5 Tagen. Die Makula war in 65% der Fälle betroffen. Die Schichtdicke der Fovea lag präoperativ im Mittel bei 352 µm und postoperativ bei 329 µm. Es waren im Durchschnitt 1,67 Quadranten beteiligt, wobei nur in 3 Fällen 3 Quadranten betroffen waren. Es lag keine ausgeprägte PVR-Reaktion vor. In 97% der Fälle wurde die Tamponade mit Gas vorgenommen. Es wurden im Mittel 2 Netzhautforamina versorgt. Die Lokalisation der Foramina war in 90% der Fälle im temporal oberen Quadranten. In 31% der Fälle waren der Vitrektomie weitere Eingriffe, wie eine Laserretinoxie oder Kryopexie, vorangegangen.
Zusammenfassung: Ein guter postoperativer Visus ist vor allem bei folgenden Voraussetzungen zu erwarten: kurze Symptom-Dauer bzw. schneller OP-Termin, gering gradigem PVR-Stadium, Gastamponade, Begrenzung der Ablatio auf ein oder zwei Quadranten. Allerdings kann auch bei Macula-off Situationen noch der volle Visus erreicht werden.