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33rd Annual Meeting of the German Retina Society

German Retina Society in cooperation with 51st Wacker Course

25.06. - 26.06.2021, Munich (Online conference)

Checkpoint-Inhibitoren: Auge und Systembeteiligung

Meeting Abstract

  • Stephan Thurau - LMU München
  • P. McCluskey - Sydney/AUS
  • E. Whist - Tiwi/AUS
  • B. Teuchner - Innsbruck/A
  • P. Allegri - Genua/I
  • L. Cimino - Reggio Emilia/I
  • E. Miserocchi - Mailand/I
  • J.Q. Li - Bonn
  • A. Heiligenhaus - Münster
  • G. Wildner - LMU München

Retinologische Gesellschaft. 33. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. München (digital), 25.-26.06.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21rg51

doi: 10.3205/21rg51, urn:nbn:de:0183-21rg516

Published: June 24, 2021

© 2021 Thurau et al.
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Text

Hintergrund: Neue Tumortherapien wie Immun-Checkpoint- und niedermolekulare MEK- und BRAF-Inhibitoren haben die Überlebensrate von Patienten erhöht, können aber mit schweren Nebenwirkungen wie Uveitis belastet sein. Hier zeigen wir das Spektrum, die Behandlung und das Ergebnis von Uveitis-Typen, die durch eine Tumorbehandlung induziert werden.

Methoden: In dieser retrospektiven Studie haben wir 54 Patienten aus verschiedenen Zentren erfasst, die unter Tumortherapie eine Uveitis entwickelten. Ein 16-Item Fragebogen wurde nach Art, Behandlung und Ausgang der Uveitis und Art der Tumorbehandlung ausgewertet, die wir hier zueinander in Beziehung gesetzt haben.

Ergebnisse: 35 Patienten hatten eine anteriore und 19 eine Uveitis mit Beteiligung des hinteren Segments, einschließlich intermediärer, posteriorer und Pan-Uveitis. Eine nicht-granulomatöse Uveitis wurde in 44 und eine granulomatöse Uveitis in 10 Fällen beobachtet. Ein zystoides Makulaödem bestand bei 11 Patienten mit anteriorer Uveitis, aber nicht in Augen mit Beteiligung des hinteren Pols. Alle Patienten hatten eine bilaterale Uveitis, mit Ausnahme von 3 Patienten mit Aderhautmelanom unter Anti-PD-1-Behandlung (1 anteriore, 2 panuveitis) und einem Patienten mit kutanem Melanom und anteriorer Uveitis unter MEKi/BRAFi-Therapie. Alle Patienten erhielten Kortikosteroide, einige zusätzlich immunsuppressive Behandlungen. Eine Beendigung der Tumortherapie war nur in einer Minderheit der Fälle notwendig.

Schlussfolgerung: Die okuläre Autoimmunität sollte von den toxischen Effekten der Krebsbehandlung unterschieden und rechtzeitig erkannt werden, da sie in der Regel durch eine antientzündliche Behandlung gut kontrolliert werden kann und das Sehvermögen des Patienten ohne Absetzen der Tumorbehandlung erhalten bleibt.