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Eine randomisierte Phase-IIIb-Vergleichsstudie zu drei intravitrealen Aflibercept-Dosisregimen nach dem ersten Behandlungsjahr bei Patienten mit diabetischem Makulaödem: Ergebnisse der 100-wöchigen VIOLET-Studie
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Published: | June 24, 2021 |
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Hintergrund: VIOLET schloss Patienten mit diabetischem-Makulaödem (DMÖ) ein, die bereits 1 Jahr intravitreales Aflibercept 2mg (IVT-AFL) behandelt erhielten. Primäres Ziel war die Untersuchung, ob zwei flexible IVT-AFL-Regime (Treat-and-Extend [T&E] und Pro-Re-Nata [PRN]) ebenso wirksam sind wie ein fixes 8-Wochen-(W)-Injektionsintervall. Die VIOLET-Studie (NCT02818998) war eine 100-wöchige multizentrisch-randomisierte-unverblindete-nicht-Unterlegenheitsstudie der Phase IIIb mit Parallelgruppen und Aktivkontrolle, an 65 Prüfzentren (Europa/Kanada) (11/2016–11/2018).
Methode: Patienten mit Typ-1-/Typ-2-Diabetes-mellitus und DMÖ mit Makulazentrum-Beteiligung, bestkorrigierter Sehschärfe (BCVA) von 73–24 ETDRS-Buchstaben und ≥1-jähriger Vorbehandlung mit IVT-AFL gemäß EU-SPC, erhielten beim Baseline-Termin eine Initialdosis IVT-AFL und wurden 1:1:1 randomisiert: fixes Behandlungsintervall (Injektionen/Kontrollen alle 8W), T&E-Regime (Intervalle ≥8W; Anpassung auf Basis funktioneller/anatomischer Ergebnisse), Bedarfsbehandlung (PRN; Kontrollen alle 4W; Injektionen wie erforderlich; Behandlungsentscheidung bei jedem Termin auf Behandlungskriterien-Basis). Primärer Endpunkt war die mittlere Änderung der BCVA (Baseline bis W52).
Ergebnisse: Das Full-Analysis-Set umfasste 458 Patienten. Mittleres (SD) Alter beim Baseline-Termin betrug 64,4 (8,6)/64,7 (10,1)/65,5 (9,2) Jahre, die mittlere BCVA 72,7 (10,4)/72,5 (11,4)/71,0 (10,9) Buchstaben (fixes Behandlungsintervall/T&E/PRN). Mittlere (SD) Änderung der BCVA W100 gegenüber Baseline um +0,1 (7,2; fixes Behandlungsintervall), -0,1 (9,1; T&E) bzw. +1,8 (9,0; PRN) festzustellen. Differenz (95%-KI) der Kleinste-Quadrate-Mittelwerte gegenüber dem fixen IVT-AFL-Behandlungsintervall: -0,30 (-2,13; 1,52) (T&E-Regime), 1,39 (-0,40; 3,19) (PRN-Regime). Beide flexiblen Regimes erzielten im zweiten Behandlungsjahr eine nicht-unterlegene, mittlere BCVA-Änderung. Mittlere (SD) Anzahl IVT-AFL-Injektionen:12,3 (2,0; fixes Behandlungsintervall), 10,0 (2,3; T&E),11,5 (7,0; PRN). Mittlere (SD) Anzahl Klinikbesuche: 16,1 (3,1; fixes Behandlungsintervall), 13,3 (3,1; T&E), 25,0 (5,1; PRN). Okuläre-unerwünschte-Ereignisse in fixem Behandlungsintervall (52,9 %), T&E (52,6 %), PRN (55,2 %) vergleichbar.
Schlussfolgerungen: Übereinstimmend mit den Ergebnissen nach 52 Wochen (primärer Endpunkt) wurden bei Patienten mit DMÖ, die mindestens 1 Jahr mit IVT-AFL vorbehandelt wurden, in W100 mit beiden flexiblen IVT-AFL-Behandlungsregimes (T&E/PRN) vergleichbare funktionelle Ergebnisse erzielt wie mit dem fixem Behandlungsintervall (alle 8 Wochen). Beim T&E-Regime waren die wenigsten Injektionen/Klinikbesuche erforderlich. Das Sicherheitsprofil von IVT-AFL wurde bestätigt.