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33rd Annual Meeting of the German Retina Society

German Retina Society in cooperation with 51st Wacker Course

25.06. - 26.06.2021, Munich (Online conference)

Patientenzufriedenheit und Behandlungspräferenz unter intravitrealer Anti-VEGF-Therapie

Meeting Abstract

  • Tina Schick - Siegburg
  • M.S. Bedar - Siegburg
  • S. Weinitz - Siegburg
  • G. Farmand - Siegburg
  • E.N. Sürül - Siegburg
  • S.M. Weide - Siegburg
  • U. Kellner - Siegburg

Retinologische Gesellschaft. 33. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. München (digital), 25.-26.06.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21rg12

doi: 10.3205/21rg12, urn:nbn:de:0183-21rg126

Published: June 24, 2021

© 2021 Schick et al.
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Hintergrund: Eine regelmäßige intravitreale okuläre Medikamentengabe(IVOM)-Therapie führt zu einer hohen Zahl an Arztbesuchen bei Patienten mit exsudativen Makulaerkrankungen. Im Zuge der Covid-19-Pandemie wurde zur Reduktion der Aufenthaltsdauer von Patienten in der Praxis unter Anti-VEGF-Therapie im AugenZentrum Siegburg vom Pro-Re-Nata(PRN)- auf das Treat-und-Extend(T&E)-Therapieregime umgestellt. Ziel dieser Studie ist die Evaluation der Behandlungspräferenz und der Patientenzufriedenheit unter IVOM Therapie.

Methoden: Acht Monate nach Umstellung von PRN zu T&E erfolgte eine Befragung von 105 Patienten mittels Fragebögen mit 16 Fragen bezüglich Alter, Geschlecht, Präferenz des Therapieregimes sowie Belastung und Ängsten in Bezug auf die IVOM Therapie. Assoziationen zwischen den Antworten wurden mittels Pearsons Chi2-Test und Mann-Whitney-U-Test ermittelt. P-Werte ≤0.05 galten als statistisch signifikant.

Ergebnisse: Von 73 Patienten, die mindestens 6 Monate Erfahrung sowohl mit dem PRN- als auch mit dem T&E-Schema hatten, präferierten nur 9.5% PRN. Die große Mehrzahl bewertete beide Schemata als gleichwertig (62,0%) oder bevorzugte T&E (23,9%). Es gab keine Assoziation zwischen präferiertem Therapieregime und Alter (p=0.15), Geschlecht (p=0.35) oder Behandlungsdauer (p=0.42). Die große Mehrzahl der Patienten fühlt sich gut informiert bezüglich der Behandlung (92,3%), hat subjektiv profitiert (85,8%) und würde sich erneut für IVOM entscheiden (96,1%). Nur 33,7% empfinden die Therapie als belastend. Jedoch haben 57,7% Angst vor einem schlechten Untersuchungsergebnis bezüglich mehr Krankheitsaktivität. Angst vor der IVOM war signifikant assoziiert mit Schmerzen während (p=0.0003) und nach (p=0.004) der IVOM und Angst vor mehr Krankheitsaktivität (p=7.94x10-7). Die Dauer der IVOM-Therapie hatte keinen Einfluss auf die Angst vor der Behandlung (p=0.72) sowie Schmerzen bei (p=0.47) oder nach der Behandlung (p=0.61).

Schlussfolgerungen: Unsere Studie zeigt eine hohe Patientenzufriedenheit bezüglich der IVOM-Therapie und des T&E-Regimes. Die Angst vor einer Zunahme der Krankheitsaktivität spielt eine größere Rolle als die Belastung durch die Therapie.