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32nd Annual Meeting of the German Retina Society

German Retina Society

28.06. - 29.06.2019, Ludwigshafen

Deutschlandweite Umfrage zu Augenverletzungen durch Feuerwerkskörper: Ergebnisse aus drei Jahren mit Blick auf die Beteiligung der Kliniken

Meeting Abstract

  • Ameli Gabel-Pfisterer - Potsdam
  • D. Böhringer - Freiburg i.Br.
  • H. Agostini - Freiburg i.Br.

Retinologische Gesellschaft. 32. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Ludwigshafen, 28.-29.06.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19rg26

doi: 10.3205/19rg26, urn:nbn:de:0183-19rg265

Published: August 5, 2019

© 2019 Gabel-Pfisterer et al.
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Hintergrund: Ziel der deutschlandweiten anonymisierten Umfrage ist es, flächendeckende Daten zu Augenverletzungen durch Feuerwerkskörper zu dokumentieren, um den longitudinalen Verlauf zu beobachten und damit Veränderungen im Nutzerverhalten festzustellen. Zum dritten Mal in Folge wurden zum Jahreswechsel 2018/19 in bettenführenden Augenkliniken deutschlandweit Daten zu Häufigkeit, Schwere dieser Verletzungen in verschiedenen Personengruppen und die notwendige Therapie erhoben. Die Beteiligung konnte von 2016 bis 2019 gesteigert werden, dennoch ist der Rücklauf noch optimierbar.

Methoden: Ein webbasiertes, standardisiertes online-Formular wurde nach dem DOG-Verzeichnis allen bettenführenden Augenkliniken in Deutschland zur Verfügung gestellt. Erfragt wurden das Patientenalter, die Seitigkeit, Art und Schwere der Verletzung, das therapeutische Vorgehen sowie das Auftreten von Begleitverletzungen an Händen und im Gesicht. Alle Angaben waren optional.

Ergebnisse: Die Beteiligung konnte von 41 am Jahreswechsel 2016/17 und 49 zum Jahreswechsel 2017/18 auf 51 zum Jahreswechsel 2018/19 von 110 anfragten Augenkliniken gesteigert werden. Die Daten aller abgefragten Inhalte stellten sich im Jahresvergleich weitgehend konstant dar: Von 1386 Patienten waren knapp 40 % minderjährig und rund 60 % 25 Jahre oder jünger. Rund 60 % der Verletzten gaben an, als Zuschauer oder Passant oder in einer unklaren Situation verletzt worden zu sein. Kinder wurden vorwiegend durch Knallkörper, Erwachsene vor allem durch Raketen verletzt. Ein Viertel der Verletzungen waren schwer und erforderten eine stationäre Therapie.

Schlussfolgerungen: Die Beteiligung sollte erhöht werden, damit die Inzidenz stabil festgestellt werden kann. Mit dieser Umfrage konnte jedoch gezeigt werden, dass über drei Jahre ein gleichbleibend hoher Anteil von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen und von Zuschauern und Passanten von Feuerwerksverletzungen betroffen ist. Maßnahmen wie Information über geeignete Schutzmaßnahmen und Restriktionen in der Abgabe von Feuerwerkskörpern an Privatpersonen sollten diskutiert werden.