gms | German Medical Science

31st Annual Meeting of the German Retina Society

German Retina Society

22.06. - 23.06.2018, Bonn

Pars-plana-Vitrektomie zur Therapie der Endophthalmitis – Latenzzeit und Prognose nach IVOM vs. Kataraktchirurgie

Meeting Abstract

  • Lars-Olof Hattenbach - Augenklinik am Klinikum Ludwigshafen
  • P. Schwarz - Augenklinik am Klinikum Ludwigshafen
  • L. Fornoff - Augenklinik am Klinikum Ludwigshafen
  • A. Chronopoulos - Augenklinik am Klinikum Ludwigshafen

Retinologische Gesellschaft. 31. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Bonn, 22.-23.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18rg47

doi: 10.3205/18rg47, urn:nbn:de:0183-18rg479

Published: August 7, 2018

© 2018 Hattenbach et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Die bakterielle Endophthalmitis stellt eine schwerwiegende Komplikation nach intraokulären Eingriffen dar. Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie basieren vor allem auf Erfahrungen zur Behandlung der Endophthalmitis nach Kataraktoperation. Wir untersuchten, inwieweit bei Endophthalmitiden nach intravitrealer Injektion (IVOM) im Vergleich zur Kataraktchirurgie Unterschiede im Hinblick auf klinischen Verlauf und Prognose bestehen.

Methoden: Alle zwischen Januar 2013 und Dezember 2017 in unserer elektronischen Datenbank erfassten Endophthalmitiden wurden im Hinblick auf die Art des vorangegangenen Eingriffs überprüft und Patienten nach Katarakt-Operation oder IVOM jeweils einer Gruppe zugeordnet. Analysiert wurden u.a. die Art der intravitrealen Injektion und die Zeit zwischen Diagnosestellung und Therapie, Erregernachweis, postoperativer Visus nach einem Jahr sowie das Vorliegen von Begleiterkrankungen.

Ergebnisse: Insgesamt 27 Fälle postoperativer infektiöser Endophthalmitis wurden in die Studie eingeschlossen, davon 16 nach Kataraktoperation und 11 nach intravitrealer Injektion. Der Zeitraum bis zum Auftreten einer klinischen Symptomatik lag insgesamt bei 6,8 Tagen, wobei sich zwischen Patienten nach Katarakt-Operation (4,1 Tage) und Patienten nach IVOM (5,5 Tage) ein signifikanter Unterschied zeigte (p <0,05). Patienten mit Endophthalmitis nach Katarakt-OP erreichten im Vergleich zu Patienten mit Endophthalmitis nach IVOM ein Jahr nach Behandlung einen signifikant besseren Visus (p <0,05). In der Subgruppenanalyse zeigten Diabetiker eine verzögerte Manifestation im Vergleich zu nicht-diabetischen Patienten (p <0,05). Der häufigste isolierte Erreger (40%) war Staph. epidermidis. Patienten mit negativer Keimanalyse zeigten signifikant weniger häufig eine Hypopyonbildung (p<0.005).

Schlussfolgerungen: Die frühzeitige Diagnosestellung ist eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Behandlung der postoperativen Endophthalmitis. Unsere Ergebnisse deuten auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Art der vorangegangenen OP und dem Zeitpunkt der Diagnosestellung bzw. einen verzögerten Therapiebeginn bei Endophthalmitis nach IVOM hin. Dies läßt vermuten, daß spezifische klinische Parameter bei der Früherkennung und Behandlung der postoperativen Endophthalmitis nach IVOM von entscheidender Bedeutung sind.