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Hintergrund: Der Blutfluss von Netzhaut und Sehnerv wird unter anderem durch eine neuronale Aktivität (neurovascular coupling) moduliert und beeinflusst. Dabei führen unterschiedliche neuronale Algorithmen und Informationskodierungsstrategien zu unterschiedlichen Erhöhungen des Blutflusses. Dies wird durch eine Gruppe von Zellen, die sowohl vaskulären als auch neuralen Ursprungs sind, erreicht: Die neurovaskuläre Einheit. In dieser Studie untersuchen wir den Einfluss einer Hell- und Dunkeladaptation auf die Gefäßdichte mittels Optischer Kohärenztomographie-Angiographie (OCTA).

Methodik: 30 Augen von 30 gesunden Probanden wurden mit einem hochauflösenden Spectral-domain OCTA-Gerät mit Split-spectrum Amplitude Dekorrelation Angiography Algorithm untersucht. Die OCTA-Bildgebung wurde unter mesopischen Lichtbedingungen, nach Dunkeladaptation und nach Lichtadaptation durchgeführt. Die Flussdichtedaten des OCT-Angiogramms der oberflächlichen und tiefen Netzhautmakula und des Sehnervenkopfes (ONH) wurden für diese drei Lichtbedingungen analysiert.

Ergebnisse: Das durchschnittliche Alter der Patienten betrug 28.2 ± 5.0 Jahre. Die Flussdichte in der RPC-Schicht des ONH im dunkeladaptierten Zustand war signifikant höher als im adaptierten Zustand (dunkeladaptierter Zustand: 51.2 ± 7.7, lichtadaptierter Zustand: 51.2 ± 8.2, p = 0.02) Die Flussdichte in der tiefen Makula im lichtangepassten Zustand war im Vergleich zum Ausgangswert signifikant höher (Baseline: 58.6 ± 5.2, lichtadaptierter Zustand: 59.5 ± 5.0, p = 0.006)). Vergleiche anderer Lichtverhältnisse und anderer OCT-A-Messungen zeigten keine signifikanten Unterschiede.

Schlussfolgerungen: Die Makula- und ONH-Flussdichte verändert sich nach Hell- und Dunkel-Exposition. OCTA ermöglicht eine in vivo quantitative Analyse der retinalen Perfusion und könnte ein vielversprechendes Werkzeug zur Analyse der neurovaskulären Kopplung bei gesunden Probanden und bei Erkrankungen sein.