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31st Annual Meeting of the German Retina Society

German Retina Society

22.06. - 23.06.2018, Bonn

Veränderte extrazelluläre Matrix in einem Etoposid-resistenten Subklon der Zelllinie WERI-RB1 – ein möglicher Therapieresistenzmechanismus?

Meeting Abstract

  • Vinodh Kakkassery - Universitäts-Augenklinik Bochum; Universitäts-Augenklinik Rostock
  • N. Wagner - Universitäts-Augenklinik Bochum; Zellmorphologie und Molekulare Neurobiologie, Fakultät für Biologie und Biotechnologie, Ruhr-Universität Bochum
  • M. Jarocki - Zellmorphologie und Molekulare Neurobiologie, Fakultät für Biologie und Biotechnologie, Ruhr-Universität Bochum
  • S.C. Joachim - Universitäts-Augenklinik Bochum
  • H.B. Dick - Universitäts-Augenklinik Bochum
  • A. Faissner - Zellmorphologie und Molekulare Neurobiologie, Fakultät für Biologie und Biotechnologie, Ruhr-Universität Bochum
  • J. Reinhard - Zellmorphologie und Molekulare Neurobiologie, Fakultät für Biologie und Biotechnologie, Ruhr-Universität Bochum

Retinologische Gesellschaft. 31. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Bonn, 22.-23.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18rg23

doi: 10.3205/18rg23, urn:nbn:de:0183-18rg235

Published: August 7, 2018

© 2018 Kakkassery et al.
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Text

Hintergrund: Die Chemotherapie beim Retinoblastom (RB) erfährt seine Limitation durch Resistenzen der Tumorzellen gegen die Behandlung. Bisherige Untersuchungen konnte eine wesentliche Beteiligung der extrazellulären Matrix (EZM) am Tumorwachstum, in der Metastasierung sowie bei der Chemotherapie-Resistenzbildung in verschiedenen Tumoren aufzeigen. Ziel der Untersuchung war es, die EZM in zwei humanen RB Zelllinien, der Etoposid sensitiven WERI-RB1 und dem Etoposid resistenten Subklon (WERI-ETOR), zu analysieren.

Methoden: Proliferationsverhaltensanalysen wurden bei der Zellkultivierung auf den Substraten Fibronectin, Laminin, Tenascin-C und Collagen IV per Videomikroskopie erstellt. Außerdem wurden quantitative RT-PCR (qRT-PCR) Analysen für die Proteoglykane Aggrecan, Brevican, Neurocan und Versican, die Glykoproteine α1-Laminin, Fibronectin, Tenascin-C und Tenascin-R, Collagen IV, die Matrix-Metalloproteinasen MMP-2, -7, -9, TIMP (Tissue Inhibitor of Metalloproteinases)-1/-2 sowie αv-, α4-, α5-, α6- und β1-Integrin durchgeführt.

Ergebnisse: Die Proliferationsrate der resistenten Zellen war auf einer Tenascin-C-Beschichtung erhöht, während ein anti-proliferativer Effekt der Zellen auf Fibronectin zu sehen war (p<0,05). Zudem zeigte die qRT-PCR Analyse eine verminderte Brevican, Neurocan and Versican mRNA-Expression in dem resistenten Subklon im Vergleich zur sensitiven Zelllinie (p<0,01). Des Weiteren zeigte sich eine verminderte Expression von α1-Laminin, Fibronectin, Tenascin-C und Tenascin-R (p≤0,001) sowie Collagen IV (p<0,05) in der resistenten Zelllinie. Ebenso konnten in der resistenten Zelllinie ein verringerter mRNA-Level von MMP-2, -7, -9 und TIMP-2 nachgewiesen werden (p<0,001). Geringere Expressionslevel von α4-, α5- und β1-Integrin (p<0,05) waren in den resistenten RB Zellen ebenso zu sehen, wohingegen eine Hochregulation von α6-Integrin detektiert wurde (p<0,001).

Schlussfolgerung: Zusammenfassend zeigen unsere Ergebnisse eine EZM-abhängige Zell-Substrat-Interaktion sowie eine veränderte EZM-Expression in den resistenten RB Zellen. Diese Unterschiede in der EZM-Zusammensetzung könnten einen Schritt zur Chemotherapie-Resistenzbildung beim RB darstellen.

Hinweis: A. Faissner und J. Reinhard sind gleichberechtigte Autoren.