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Neuroprotektive Therapieansätze bei Netzhauterkrankungen
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Published: | August 7, 2018 |
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Bei nahezu jeder Netzhaut- oder Sehnervenerkrankung bestimmt der Umfang der neuronalen Schädigung das Ausmaß der Funktionsbeeinträchtigung. Neuroprotektion umfasst im weiteren Sinne alle Maßnahmen, die das Überleben von Nervenzellen verbessern und deren Funktionsfähigkeit bewahren. Folglich besteht eindeutig ein großer Bedarf nach neuroprotektiven Behandlungsstrategien, der weit über die Augenheilkunde hinausgeht. Dies ist auch der Grund weshalb eine fast unüberschaubare Anzahl von neuroprotektiven Therapieansätzen für eine Vielzahl von ophthalmologischen und neurologischen Erkrankungen untersucht wurden (und werden).
Trotz ermutigender prä-klinischer Daten, ist es bislang bei keiner ophthalmologischen Erkrankung gelungen potentiell vielversprechende neuroprotektive Ansätze in die Klinik zu transferieren. Ganz im Gegenteil der Begriff Neuroprotektion ist zwischenzeitlich sogar etwas „stigmatisiert“ aufgrund einer langen Historie an erfolglosen klinischen Studien – sei es beim Glaukom, der AMD oder der Retinitis pigmentosa. Dennoch liegt in einer erfolgreichen Neuroprotektion vermutlich der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung von zahlreichen Netzhauterkrankungen. Einige neuere klinische Phase I und II-Studien geben Anlass zu vorsichtigem Optimismus, dass eine neuroprotektive Therapie künftig z.B. bei AMD und makulären Teleangiektasien von Nutzen sein könnte. Zudem sollte das Potential einfacher und nebenwirkungsarmer neuroprotektiver Maßnahmen wie kontrollierter intraoperativer Hypothermie oder regelmäßiger Bewegung nicht unerwähnt bleiben.