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30th Annual Meeting of the German Retina Society

German Retina Society

23.06. - 24.06.2017, Stuttgart

Adjuvante ab interno Behandlungen nach Protonentherapie beim uvealen Melanom- Der Effekt adjuvanter Chirurgie auf die sekundäre Enukleation

Meeting Abstract

  • Ira Seibel - Universitäts-Augenklinik Berlin
  • A.I. Riechardt - Universitäts-Augenklinik Berlin
  • J. Heufelder - Universitäts-Augenklinik Berlin; BerlinProtonen am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie, Charité Universitätsmedizin Berlin, Lise-Meitner-Campus, Berlin
  • D. Cordini - Universitäts-Augenklinik Berlin; BerlinProtonen am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie, Charité Universitätsmedizin Berlin, Lise-Meitner-Campus, Berlin
  • A.M. Joussen - Universitäts-Augenklinik Berlin

Retinologische Gesellschaft. 30. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Stuttgart, 23.-24.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17rg28

doi: 10.3205/17rg28, urn:nbn:de:0183-17rg286

Published: June 22, 2017

© 2017 Seibel et al.
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Text

Hintergrund: Ziel dieser Studie war es, die Augenerhaltrate und Langzeitkomplikationen bei Aderhautmelanompatienten nach primärer Protonentherapie in Bezug zu verschiedenen adjuvanten chirurgischen Verfahren zu untersuchen.

Methoden: Es wurden alle Patienten, die zwischen Juni 1998 und Juni 2015 auf Grund eines Aderhaut- oder Aderhautziliarkörpermelanoms mit Protonen bestrahlt wurden, eingeschlossen.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 2499 Patienten mit primärer Protonentherapie behandelt. Die lokale Tumorkontrollrate lag bei 95,9% nach 5 Jahren, die Augenerhaltrate nach 94,8% nach 5 Jahren. Es wurden 110 Patienten (4,4%) enukleiert, 78 Patienten davon (3,1% von 2499 Patienten) auf Grund eines Neovaskularisationsglaukoms. Die 5- Jahres Augenerhaltrate war bei der Kontrollgruppe mit 93,5% geringer als die der Endoresektionsgruppe mit 94,8% (p=0,014) und auch als die der Endodrainagegruppe mit 94,3% (p=0,06). Patienten, welche mit einer adjuvanten Endoresektion- oder Endodrainagevitrektomie behandelt wurden, entwickelten seltener eine Strahlenretinopathie (30,5% und 37,4% nach 5 Jahren, p=0.0001 und p=0.048) und ein Neovaskularisationsglaukom (11,6% und 21,3% nach 5 Jahren, p=0.001 und p=0.01) verglichen mit der Vergleichsgruppe, in der nach 5 Jahren 52,3% eine Strahlenretinopathie und 57,8% ein Neovaskularisationsglaukom entwickelten.

Schlussfolgerungen: Diese Studie gibt Hinweise, dass in großen Tumoren das Risiko einer Enukleation oder eines rubeotischen Sekundärglaukoms durch adjuvante chirurgische Verfahren gesenkt werden könnte. Auch wenn eine Endoresektion die vielversprechendste Option zu sein scheint, so ist die Endodrainagevitrektomie bei den Patienten, die nicht endoresektabel sind, angeraten.